Tödliche Schnäppchen

Preise für Waffen in Syrien extrem gesunken

Ausland
04.04.2017 06:06

Als Folge der Beendigung der Kämpfe zwischen Rebellen und den Regierungstruppen an mehreren Fronten im Norden Syriens sind die Waffenpreise in den Keller gepurzelt. Russische Gewehre als tödliche Schnäppchen sind bereits um 190 Euro zu haben und selbst schweres Kriegsgerät gibt's zum Schleuderpreis - wie zum Beispiel T-72-Panzer, die nur etwas mehr als 300.000 Euro kosten.

Wie der Waffenhändler Mahmoud Abu Mohammed am Montag in einem Gespräch mit dem iranischen Wirtschaftsblatt "Eqtsad" erklärte, sind die Waffenpreise auf deutlich weniger als die Hälfte ihres ursprünglichen Wertes gefallen.

Den Preissturz führt Mohammed auf verschiedene Faktoren zurück, der wichtigste sei aber, dass es in der Region zu keinen Kämpfen mit dem Regime mehr komme und die zahlreich vorhandenen Waffen im Norden Syriens schlicht nicht mehr gebraucht würden. Unterschiedliche Rebellengruppen bieten ihre Kriegsgerätschaften deshalb zum Verkauf an. Durch das enorme Überangebot am Schwarzmarkt sind die Preise stark gesunken.

"Eqtsad"-Preisliste für Waffen am syrischen Schwarzmarkt:

  • T-72-Panzer: 328.000 Euro
  • SU-23-Fliegerabwehrkanone: 65.000 Euro
  • Schweres Maschinengewehr A-14: 61.000 Euro
  • DSchK-Maschinengewehr: 5600-7500 Euro
  • Dragunow-Scharfschützengewehr: 1900 Euro
  • Russisches Gewehr: 190-560 Euro
  • Raketenwerfer: 470 Euro
  • Munition je nach Gewehr: 11-56 Cent
  • Munition für Granatwerfer: maximal 112 Euro

"Früher hat eine russische Patrone einen Dollar gekostet, heute nur noch knapp über zehn Cent. Ein schweres russisches Maschinengewehr kam auf 22.500 Euro, kostet inzwischen aber nur noch höchstens 7500 Euro", so Mahmoud Abu Mohammed weiter.

IS-Schergen profitieren am meisten
Am meisten profitieren dürfte von diesem rasanten Preisverfall dem Waffenhändler zufolge die IS-Terrormiliz, die sich nun mit günstigen Waffen eindecken kann. Auch kurdische Kämpfer, die im Waffenschmuggel tätig sind, zählen zu den Profiteuren.

Der Waffenhandel in Syrien ist im Laufe des seit 2011 tobenden Bürgerkriegs zunehmend gewachsen. Bis dato gelangten vor allem Waffen aus den von Rebellen geplünderten Lagern der Regierungstruppen auf den Markt.

Video: Hier rollen Panzer nach Nordsyrien

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