Manfred Pletzer

“Um Ämter ist es uns nie gegangen!”

Tirol
26.03.2017 13:53

Manfred Pletzer (43) aus Hopfgarten führt zusammen mit seinem Vater Anton und seinem Bruder Anton junior die Pletzer Gruppe. Diese beschäftigt 700 Mitarbeiter und setzte zuletzt 125 Millionen Euro um. Warum die Politik ist für den ehemaligen Bundesobmann der Jungen Wirtschaft kein Thema ist, verriet er im Gespräch mit der "Krone".

Der Name des erfolgreichen Unterländer Unternehmers Manfred Pletzer tauchte in den letzten Monaten auch zweimal im Zusammenhang mit der Politik auf. Zum einen bei der Obmann-Wahl des Wirtschaftsbundes Tirol im April 2016, zum anderen beim politischen Aschermittwoch des selbigen VP-Flügels. Da wurde gemunkelt, dass Pletzer als Vize-Präsident in die Wirtschaftskammer Tirol einziehen solle. Im Gespräch mit der "Krone" wollte der studierte Betriebswirt und dreifache Familienvater aber nicht näher darauf eingehen. "Ich komme aus einer politisch interessierten Unternehmerfamilie und bin daher auch ein politisch interessierter Mensch. Doch uns ist es nie um Ämter gegangen. Und ich strebe auch keine Ämter an. Ganz im Gegenteil. Am liebsten gestalte ich von der zweiten Reihe aus mit. Aber sollte ich gefragt werden, dann werde ich mich sicherlich damit auseinandersetzen."

Amtierende VP-Abgeordnete brauchen nicht zittern

Aber keine Sorge: Amtierende VP-Abgeordnete aus dem Unterland müssen keine Angst haben, dass er ihnen das Mandat streitig macht. "Das ginge sich, abgesehen von den vielen anderen Gründen, die aus meiner Sicht dagegen sprechen, allein zeitlich nicht aus." Manfred Pletzer hat aber eine politische Vergangenheit. 1999 startete er als Bezirksobmann der Jungen Wirtschaft in Kitzbühel, ein Jahr später wurde er JW-Landesobmann und von 2001 bis 2003 war er dann sogar Bundeschef der Jungen Wirtschaft. "In dieser Zeit haben wir viel bewegen können unter anderem ist es uns gelungen, den Weltkongress der Jungen Wirtschaft nach Wien zu holen", sagt Pletzer, der aus dieser Zeit auch den jetzigen Staatssekretär Harald Mahrer kennt. Nach dem JW-Weltkongress hat sich Pletzer nach dem Motto "Mission erfüllt" wieder voll und ganz auf den Familienbetrieb konzentriert die Pletzer-Gruppe in Hopfgarten. Diese wurde von Anton Pletzer sen. 1964 in Hopfgarten gegründet. Der gebürtige Kitzbüheler, der auf der dortigen Melkalm aufgewachsen ist, hat mit 19 Jahren eine Installationsfirma mit einem Dutzend Mitarbeiter aufgesperrt. Seinen Wurzeln ist Pletzer senior bis heute treu geblieben: Er hat auch heute noch eine Landwirtschaft. Das Unternehmen ist in den letzten 50 Jahren gesund gewachsen. Heute setzt die Gruppe mit 700 Mitarbeitern (davon 550 in Tirol) 125 Mill. Euro pro Jahr um. Die Gruppe umfasst vier Bereiche.

1. Die Installationsfirma mit vier Standorten und 200 Mitarbeitern wird von Anton Pletzer jun. geführt.

Drei Hotels, viertes wird gebaut

2. Der Tourismussektor. Neben dem Skigebiet Hohe Salve in Hopfgarten gehören auch noch vier Hotels dazu: Das Seepark-Hotel in Klagenfurt, das "Familotel" Hopfgarten, das Sportressort Hohe Salve in Hopfgarten und das bekannte Hotel Schick in Walchsee (wird nun um zehn Millionen € saniert). Weiters wird demnächst ein "Familotel" um 15 Millionen Euro in Bayrischzell errichtet. "Am Ende des Tages werden wir 1000 Gästebetten haben", betont Manfred Pletzer. Im Tourismus beschäftigt die Gruppe 220 Mitarbeiter.

220.000 Quadratmeter Büro- und Handelsflächen

3. Immobilien (darum kümmert sich Anton senior). Die Pletzers vermieten und betreiben aktuell in Österreich Büro- und Handelsflächen im Umfang von 220.000 Quadratmetern unter anderem gehört der Pletzer-Gruppe der Südpark in Klagenfurt.

Größter Wärmepumpen-Erzeuger Österreichs

4. Der Industrie-Zweig, für den Manfred Pletzer verantwortlich ist. In diesem Bereich sind die beiden Firmen APL in Hopfgarten und die Firma IDM in Matrei/Osttirol. "APL fertigt Industrie-Wärmetauscher und die können bis zu 100 Tonnen schwer sein. Sie kommen in Kraftwerken zum Einsatz", erklärt Pletzer. Die 1997 mit 15 Mitarbeitern übernommene Firma beschäftigt heute 120 Personen. Die IDM ist der größte Wärmepumpen-Erzeuger Österreichs. "Mit unseren 140 Beschäftigten produzieren wir pro Jahr 5000 Wärmepumpen. Kleinere Geräte für Einfamilienhäuser mit 10 KW, aber auch große für Hotelanlagen mit 500 KW", sagt Pletzer. Für die APL gab es unter anderem den Innovationspreis der Standortagentur Tirol.

Viele gute Ideen

Die Arbeit geht den Pletzers nicht aus: Alleine in den kommenden zwei Jahren werden 35 Millionen Euro in neue Vorhaben investiert. Wenn man so erfolgreich und verwurzelt wie die Pletzers ist, will man auch etwas zurückgeben und Verantwortung übernehmen. Daher war Vater Anton auch in der Gemeindepolitik und in der Wirtschaftskammer aktiv, zudem war er 40 Jahre TVB-Obmann. Aktuell ist er der Vorsitzende der hochkarätigen Tiroler Adler Runde. Sein Sohn Manfred sitzt im Beirat von Lebensraum4.0 ("Tolle und wichtige Sache!") und im Tiwag-Aufsichtsrat. Und was die Zukunft bringt, wird man sehen. Ideen hätte er auf jeden Fall viele.

Markus Gassler, Kronen Zeitung

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