Gefährliche Bahn

Stern kreist in Rekordnähe um Schwarzes Loch

Wissenschaft
14.03.2017 10:54

Forscher haben, 14.800 Lichtjahre von unserer Erde entfernt, einen exotischen Stern entdeckt, der der gewaltigen Anziehungskraft eines Schwarzen Lochs zu widerstehen scheint. Der Weiße Zwerg kreist in nur rund 960.000 Kilometer Entfernung gefährlich nahe um das Schwarze Loch und ist damit der engste Begleiter eines solchen, der bislang beobachtet werden konnte, berichtet die Raumfahrtbehörde NASA auf ihrer Website.

Gefunden haben die Astronomen das ungewöhnliche Binärsystem namens 47 Tuc X9 mithilfe der NASA-Weltraumobservatorien "Chandra" und "NuSTAR" sowie dem Australia Telescope Compact Array (ATCA), einem Verbund von sechs Radioteleskopen etwa 500 Kilometer nordwestlich der Metropole Sydney, im Sternenhaufen 47 Tucanae, einer dichten Ansammlung von Sonnen.

Laut Angaben von Astronomen um Arash Bahramian von der University of Alberta in Edmonton (Kanada) benötigt der Weiße Zwerg für eine Umrundung des Schwarzen Loches gerade einmal 28 Minuten. Obwohl ihm aufgrund der engen Bahn stetig Material abgesaugt wird und er dadurch schon einen Großteil seiner ursprünglichen Masse verloren hat, dürfte der Stern vom Schwarzen Loch nicht verschlungen werden, glauben die Forscher.

Stern wird nicht ins Schwarze Loch stürzen
"Zum Glück für diesen Stern wird er dem Schicksal dieses Materials wohl nicht folgen, sondern seine Bahn beibehalten", wird Bahramian auf der NASA-Website zitiert. Er und sein Team glauben sogar, dass sich der Weiße Zwerg im Laufe der Zeit vielleicht wieder aus der gefährlichen Umklammerung des Schwarzen Loches lösen und ins All hinausdriften wird. "Wir glauben, dass der Orbit des Sterns wieder größer werden wird, wenn er noch mehr Masse verliert", so Koautor James Miller-Jones von der Curtin University im australischen Perth.

Dann könnte aus dem halb ausgesaugten Weißen Zwerg aufgrund seines Reichtums an Kohlenstoff sogar eine Art Diamantplanet werden, mutmaßen die Wissenschaftler, die ihre Erkenntnisse jüngst im Fachjournal "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" veröffentlicht haben.

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