Binnen zwei Jahren

US-Forscher wollen Wollmammut zum Leben erwecken

Wissenschaft
17.02.2017 09:25

Geht es nach US-Wissenschaftlern, dann wird das vor rund 4000 Jahren ausgestorbene Wollmammut binnen der nächsten zwei Jahre wieder zum Leben erweckt werden. Das kündigte jedenfalls George Church, der Leiter eines damit befassten Forscherteams an der renommierten Harvard University in Massachusetts, bei einer Tagung der American Association for the Advancement of Science (AAAS) in Boston an, berichtet die britische Tageszeitung "The Guardian".

Church, der an Harvard Medical School forscht und lehrt, ist einer der führenden Genetiker der Welt. Er gilt als Vorreiter der synthetischen Biologie und war auch am "Human Genome Project" beteiligt. Mit seinem Team will er einen modernen Elefanten genetisch modifizieren und so in eine Art Wollmammut verwandeln.

Für ihr Vorhaben haben US-Wissenschaftler zunächst das Erbgut eines Wollhaarmammuts, das man in aufgetauten Tieren gefunden hatte, analysiert. Anschließend stellte man exakte Kopien von 16 Mammutgenen künstlich her. "Wir haben vor allem jene Gene genommen, die etwas mit der Kälteresistenz zu tun haben - also die Fellbedeckung, die Größe der Ohren, die Einlagerung von Unterhautfett und vor allem das Gen für Hämoglobin", sagt Church. Alles Gene, die die ausgestorbene eiszeitliche Elefantenart dereinst gegen Kälte widerstandsfähig machte.

Die solcherart geschaffenen Mammut-Allele (Genvarianten, Anm.) werden in das Erbgut eines Asiatischen Elefanten eingefügt. Dann wird das so entstandene neue Genom in die Eizelle einer Elefantenkuh injiziert, die dann ein mammutähnliches Geschöpf zur Welt bringen soll. "Eigentlich wird es eher ein Elefant werden, mit einer gewissen Anzahl an Merkmalen des Mammuts", erklärte Church bei der AAAS-Tagung in Boston.

Der so geschaffene "Mammofant" - wie Church das Tier nennt - werde kälteresistenter als ein heutiger Elefant sein und kleinere Ohren sowie langes, schütteres Haar haben. Bis ins Zellstadium hat es sein Team bereits gebracht, nächstes Ziel der Wissenschaftler ist nun die Erschaffung eines Embryos.

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