Trump versichert:

“Die Mauer kommt – und Mexiko wird sie bezahlen”

Ausland
11.01.2017 19:39

In seiner ersten Pressekonferenz nach seinem Wahlsieg hat sich der designierte US-Präsident Donald Trump am Mittwochabend polternd wie gewohnt gegeben. Er werde nach seiner Vereidigung "sofort" mit dem im Wahlkampf angekündigten Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko beginnen, versprach er. Die Kosten für die Errichtung der Anlage, bei der es sich "nicht um einen Zaun, sondern tatsächlich um eine Mauer" handle, werde er dem Nachbarland aufbürden - dessen Zustimmung brauche er dabei nicht. Bezüglich der Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs ließ Trump aufhorchen: "Es war Russland", sagte er (siehe auch Video oben), nachdem er dies zuvor stets angezweifelt hatte.

"Ich könnte nun mit der Mauer eineinhalb Jahre warten, bis wir unsere Verhandlungen mit Mexiko abschließen. Ich will aber nicht warten", so der Republikaner, der bei der Pressekonferenz im Trump Tower in New York hinzufügte: "Mexiko wird dafür bezahlen - sei es in Form einer Geldleistung oder einer Abgabe." Mit dem Bau der Mauer will Trump die massive illegale Einwanderung aus Lateinamerika sowie den Drogenschmuggel unterbinden. Im Wahlkampf hatte er für Empörung gesorgt, als er mexikanische Einwanderer pauschal als "Drogendealer" und "Vergewaltiger" beschimpfte.

"Werden eines der besten Kabinette überhaupt haben"
Sein künftiges Kabinett verteidigte Trump gegen Vorwürfe von Interessenskonflikten. Er habe "smarte Leute" gesucht, solche Vorwürfe seien hinfällig. "Wir werden eines der besten Kabinette überhaupt haben", sagte der 70-Jährige. Insbesondere der künftige Außenminister Rex Tillerson sei "brillant", das würden auch andere über den Ex-Chef des weltgrößten Erdölkonzerns ExxonMobil sagen. Tillerson unterhält besonders enge Geschäftsbeziehungen zu Russland und war von Kremlchef Wladimir Putin sogar mit dem Freundschaftsorden ausgezeichnet worden.

Hackerangriffe im Wahlkampf: "Es war Russland"
Bezüglich Russland wartete Trump bei der Pressekonferenz mit einer überraschenden Aussage auf: Er wies nun Moskau die Verantwortung für die Hackerangriffe im US-Präsidentschaftswahlkampf zu. "Ich denke, es war Russland", sagte er, nachdem er in den vergangenen Wochen entsprechende Erkenntnisse der US-Geheimdienste wiederholt infrage gestellt hatte. Trump fügte hinzu, er glaube, dass es außer von Russland noch von anderen Ländern Hackerangriffe auf die USA gegeben habe. Jüngste Vorwürfe bezüglich seiner Verbindungen nach Russland wies Trump scharf zurück - die entsprechenden Medienberichte seien "Unsinn" (siehe auch Video oben).

"Werde größter Arbeitsplatzbeschaffer aller Zeiten sein"
Trump wiederholte auch sein Versprechen aus dem Wahlkampf, er wolle nach seiner Vereidigung am 20. Jänner für die USA "der größte Arbeitsplatzbeschaffer aller Zeiten" sein. Daran werde er sehr hart arbeiten, versicherte er. Ins Ausland verlagerte Arbeitsplätze werde er in die Vereinigten Staaten zurückholen. Trump lobte diesbezüglich Autobauer wie Ford und Fiat Chrysler, die angekündigt hätten, ihre Produktion nicht zu verlagern bzw. in neue Werke in den USA zu investieren.

"Komplettes Desaster": "Obamacare" wird abgeschafft
Zur Zukunft der Gesundheitsvorsorge in den USA sagte Trump wie bereits zuvor im Wahlkampf: "'Obamacare' ist ein komplettes Desaster." Die vom scheidenden Präsidenten Barack Obama eingeführte Gesundheitsreform werde abgeschafft und danach ersetzt, bekräftigte Trump. Wie und womit, sagte er nicht. Die Materie sei sehr kompliziert, man werde aber etwas viel Besseres schaffen, meinte er lediglich.

Söhne erhalten Kontrolle über Firmenimperium
Was sein Firmenimperium betrifft, sagte Trump, er habe dieses offiziell seinen Söhnen Eric und Donald Jr. übertragen. Diese hätten künftig die "komplette" Kontrolle über seine geschäftlichen Aktivitäten. "Ich mache das, obwohl ich es eigentlich nicht müsste", so Trump. Sein Firmenimperium werde eine Struktur haben, die ihn völlig vom Management enthebe. Seine Steuererklärung will Trump weiterhin nicht veröffentlichen, denn "außer Reportern interessiert sich niemand dafür", sagte er.

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