08.11.2016 07:17 |

Debatte vor Advent

Grüne gegen Christbaum: "Unzeitgemäßes Ritual"

Der erste Schnee in höheren Lagen, die ersten Minusgrade in den Städten - in die graue Novemberstimmung mischen sich dieser Tage erste vorweihnachtliche Gefühle. Im deutschen Düsseldorf sind diese heuer jedoch getrübt: Dort ist ein heftiger Streit um die traditionelle Weihnachtstanne vor dem Rathaus entbrannt, ausgelöst von den Grünen.

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Die Grünen sitzen in der Ruhr-Metropole als Teil einer Ampelkoalition in der Regierung. Sie bezeichnen es als "unzeitgemäßes Ritual", das weihnachtliche Symbol Jahr für Jahr vor das prächtige Rathaus aus dem 16. Jahrhundert zu stellen. Begründung: Die Bäume würden schlecht behandelt.

Gegen schnelle "Entsorgung", für dauerhafte Pflanzung
Die Partei lehnt es ab, gesunde, jahrzehntelang gewachsene Bäume zu fällen, für wenige Wochen in der Stadt aufzustellen und schließlich zu "entsorgen", berichtete die "Bild" am Dienstag. Stattdessen solle man an einem anderen Ort dauerhaft einen "Stadt-Christbaum" pflanzen.

Video: Christbaum am Rathausplatz ist heuer ein echter Wiener

Die Hoffnung, mit ihren Plänen durchzukommen, liegt für die Grünen in der norwegischen Olympiastadt Lillehammer. Von dort war Düsseldorf in den vergangenen 35 Jahren mit Christbäumen beliefert worden, heuer habe die Stadt "aus Kostengründen" den Tannen-Deal aufgekündigt. Grünen-Fraktionschef Norbert Czerwinski möchte diesen Umstand beim Schopf packen: "Die Chance, sich von diesem unzeitgemäßen Ritual zu trennen, ist jetzt besonders günstig", sagte er gegenüber der "Bild". Nun könne man "etwas wirklich Neues beginnen".

Bürgerinitiative: "Keine toten Bäume schmücken"
Einen Verbündeten haben die Grünen in der Bürgerinitiative "Baumschutzgruppe Düsseldorf" gefunden. "Der Weihnachtsbaum gilt als Symbol des Lebens, deshalb sollten wir keine toten Bäume schmücken", sagt die Sprecherin der Initiative, Andrea Vogelsang. Sie schlägt vor, einen Christbaum ans Rheinufer zu pflanzen und dort jedes Jahr neu zu schmücken.

Zumindest heuer dürfen die Düsseldorfer die Vorweihnachtszeit noch verbringen, wie sie es gewohnt sind: Oberbürgermeister Thomas Geisels (SPD) hat laut "Bild" bereits eine Rathaus-Tanne für 2000 Euro bestellt - wenn auch nicht mehr aus Norwegen, sondern aus der Region.

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).