Fund vor Mauretanien

Fleischfressende Schwamm-Art in Tiefsee entdeckt

Wissenschaft
24.09.2016 08:02

Vor der Küste Mauretaniens hat ein deutsch-norwegisches Forscher-Team eine neue Schwamm-Art entdeckt, die auf Kaltwasserkorallen lebt und sich von Fleisch ernährt. Eine derart enge Assoziation mit Korallen sei für diese Schwammgruppe bis dato nicht beschrieben worden, berichten die Wissenschaftler. Sie gehen davon aus, dass die höhere Position über dem Meeresboden der neu entdeckten Art Vorteile bei der Beutejagd verschafft.

Die in 512 Metern Tiefe gefundene Hornkieselschwamm-Art habe weder ein wasserdurchlässiges Porensystem noch Geißelzellen, berichten die Forscher im Fachjournal "Zootaxa" - "beides eigentlich typische Charakteristika von Schwämmen", so Dorte Janussen vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt. Dass es sich bei den Organismen aber tatsächlich um Schwämme handelt, hätten aber genetische Untersuchungen gezeigt, so die Forscherin.

In 500 Meter Tiefe mit Tauchroboter entdeckt
Gefunden wurde die neue Art bereits im Jahr 2010 im Rahmen einer Expedition mit dem Forschungsschiff "Maria S. Merian" in einer Wassertiefe von 512 Metern. Wie Tauchroboter-Aufnahmen zeigen, sind die Schwämme ausschließlich auf Kaltwasserkorallen zu finden. "Die neu beschriebene Art lebt direkt auf den Korallen Lophelia pertusa und Madrepora oculata. So eine spezielle Besiedlung war uns bisher aus dieser Organismengruppe nicht bekannt", so Meeresforscherin Janussen.

Fleischfressende Schwämme waren bis dato hauptsächlich aus nährstoffarmen Gewässern - vor allem aus der Tiefsee - bekannt. Dort haben sie nicht die Möglichkeit ausreichend Nahrung durch Filtration aufzunehmen und deshalb ihren Speiseplan entsprechend angepasst, vermuten die Forscher.

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