"Krone"-Interview

Volbeat: “Der Rock’n’Roll braucht seine Helden!”

Musik
06.06.2016 17:03

Manchmal wird einem das Leben unnötig schwer gemacht - so wie vor dem Telefonat mit Volbeat-Chef Michael Poulsen, da die Plattenfirma nicht willens war, Album- und Songtitel rechtzeitig bekanntzugeben. Der sympathische Sänger sang aber einfach Songfragmente, womit das Zwiegespräch doch noch zu einem befriedigenden Ende kam. Außer dem neuen Werk "Seal The Deal And Let's Boogie" ging es auch noch um den anstehenden Nova-Rock-Auftritt, das große Sterben der Rockstars und die Rolle Volbeats, als potenzielle Festivalheadliner der Zukunft.

(Bild: kmm)

"Krone": Michael, es gibt wieder neues Volbeat-Material und es hört auf den Namen "Seal The Deal And Let's Boogie". Bevor ich jetzt näher auf einzelne Songs eingehe - basiert das Album auf einem bestimmten Konzept?
Michael Poulsen: Nicht wirklich. Ich habe mich verstärkt mit Voodoo-Geschichten aus den alten Tagen in New Orleans befasst, aber ich würde das jetzt nicht zwingend als Konzept ansehen. Die Geschichten hängen nicht miteinander zusammen, aber ich habe ja schon auf unserem Debütalbum eine weiterführende Geschichte mit Charakteren wie Danny, Lucy und Mr. und Mrs. Smith, die dann später auf Songs wie "Mary Ann's Place" fortgesetzt wurden - diese Geschichte endet hier in einem Song namens "You Will Know". Ansonsten gibt es einfach eine große Palette an Geschichten. Im Fall von New Orleans etwa über die bekannte Voodoo-Priesterin Marie Laveau oder Papa Legba. Du hörst diese Einflüsse nicht in der Musik, aber aus den Texten heraus. Die meisten Geschichten gehen zeitlich weit zurück.

"Krone": Beginnst du mit diesem New-Orleans-Thema vielleicht eine neue Story, die sich über die nächsten Alben ziehen wird?
Poulsen: Das weiß ich noch nicht. Es gibt auch einen Song über das letzte Opfer von Jack The Ripper. Der Song dazu heißt passend "Mary Jane Kelly" und hat natürlich nichts mit der Voodoo-Sache zu tun. Im Prinzip hätte ich hier vielerlei Fortsetzungsmöglichkeiten, das kommt dann künftig ganz darauf an, ob mich was dazu inspiriert. Derzeit bin ich einfach glücklich über die breite Palette und die neue lyrische Ausrichtung. Musikalisch wirst du eine rote Linie entdecken, die Songs passen so gut zusammen wie noch nie zuvor. Für mich ist es unser klares Album-Highlight. Ich habe mir so viel Zeit wie nie zuvor genommen, um das Material so zu schreiben, dass ich wirklich zu 100 Prozent glücklich damit bin. Ich bin keine Kompromisse eingegangen und habe alles so gemacht, wie ich es wollte. Außerdem habe ich etwa 27 Songideen gekübelt, die einfach nicht zum Album gepasst haben, das war in dem Fall nötig. Das Songwriting und die Melodien sind einfach irrsinnig kräftig und die Volbeat-Fans von ganz früher werden ihre Vorlieben hier auch wiedererkennen. Trotzdem haben wir unseren Stil weiterentwickelt, damit wir interessant und frisch bleiben.

"Krone": Da ich vorab keine Songtitel bekommen habe, müssen wir jetzt ein kleines Ratespiel machen. Ein Song ist dadurch besonders hervorgestochen, dass er sehr Country-lastig ist und einen klaren Rock-'n'-Roll-Vibe versprüht.
Poulsen: Okay, ohne die Titel ist das jetzt natürlich schwierig, aber du dürfest unseren Cover-Song meinen. "Battleship Chains" von den Georgia Satellites. (singt Teile davon vor) Zumindest kann ich dir die Nummer richtig vorsingen. (lacht) Ich weiß nicht, ob sie den Song selbst schrieben, aber sie machten ihn damals zu einem Hit. Ich habe ihn als Kind schon gerne gehört und dachte, er würde perfekt auf dieses Album passen. Vor allem vom Songwriting her war das einfach eine passende Entscheidung.

"Krone": Ein ganz interessanter Song ist auch jener, auf dem ein Chor zu hören ist.
Poulsen: Der Song heißt "Goodbye Forever" und wir haben dafür einen Gospelchor engagiert. Ich bin sehr stolz auf diese Nummer, weil ich eine in dieser Art schon vor vielen Jahren schreiben wollte, zu Zeiten von "Guitar Gangsters & Cadillac Blood" 2008. Ich fand damals aber einfach keinen Weg, den Chor passend einzusetzen, aber dieses Mal hat es geklappt. Es handelt sich dabei um den Harlem Gospelchor aus den USA und sie klingen großartig.

"Krone": Kann es sein, dass ein Song "Gates Of Babylon" heißt und mit orientalisch anmutenden Gitarren beginnt? Für mich ein absoluter Single-Kandidat mit großem Mainstream-Potenzial.
Poulsen: Ja, da hast du gut geraten. (lacht) Danke erst einmal für das Kompliment, ich bin auch ein großer Fan dieser Art von Melodien. Die Inspiration dazu kam von den legendären Rainbow, die auch ähnliche Klänge in ihren Songs vereinten. Ich weiß, dass Rainbow einen gleichnamigen Song haben, aber der hat mit unserem nichts am Hut. (lacht) Ob er aber wirklich eine Single wird, weiß ich nicht. Das soll das Management entscheiden, da muss man auch aufpassen, was man für den europäischen und was für den amerikanischen Markt fördert. Die Amerikaner überlegen sich, es als Single zu nehmen, wir werden sehen.

"Krone": Habt ihr eigentlich noch mehr Gäste auf dem Album als nur den Chor? Das war ja auch immer eine liebgewordene Tradition von Volbeat.
Poulsen: Auf jeden Fall. Auf dem Song "Black Rose" wirst du, wenn du genau hinhörst, die Stimme von Danko Jones vernehmen. Wir haben mit ihm getourt und ich mag die Band wirklich. Sie sind live großartig, machen hervorragende Alben, werden aber leider immer unter ihrem Wert verkauft. Wir hatten so viel Spaß mit den Jungs auf Tour und als ich diesen Song schrieb, hörte ich im Proberaum immer stärker seine Stimme in den Strophen. Der Song war eigentlich perfekt auf ihn zugeschnitten und als ich ihn fragte, war er sofort Feuer und Flamme und machte einen großartigen Job. Wir hatten dann eben noch den Chor, am Banjo erneut Rod Sinclair und Anders Petersen an der Slide-Gitarre. Johan Olsen hört man als Sänger auf dem Song "For Evigt", die dänische Übersetzung von "Forever". Olsen war schon auf "The Garden's Tale" von unserem zweiten Album zu hören - das war bislang uns größter Hit hier zuhause in Dänemark. Endlich hat die Zusammenarbeit wieder geklappt, nach zehn Jahren. So schließt sich der Kreis.

"Krone": Im November habt ihr euch von eurem Bassisten Andreas Kjolholm getrennt, der 15 Jahre lang bei Volbeat an Bord war. Wie schwierig war dieser Prozess, eine Art von Familienmitglied vor die Tür zu setzen?
Poulsen: Einfach und lustig ist so etwas natürlich nie. Wir kennen uns aber verdammt gut und nach jedem Jahr setzen wir uns zusammen, um die vergangene Saison zu rekapitulieren und zu diskutieren, was wir in der nächsten machen werden. Wichtig ist dabei, dass wir am Ende alle im selben Boot sitzen und jeder zu 100 Prozent zufrieden ist. Wir sind dann leider draufgekommen, dass wir einfach nicht mehr dieselbe Einstellung zur Sache haben. Anstatt einfach weiterzuwurschteln, haben wir eben den fälligen Schritt gesetzt. Es ist ähnlich wie in einer Ehe - die Beziehung ist zwar komfortabel und man hat sich daran gewöhnt, aber sie ist nicht mehr fruchtbar. Nach einer gewissen Zeit musst du einfach eine Trennung durchziehen. Dann muss die Scheidung her. Wir konnten gewisse vergangene Probleme nicht ganz lösen und es gab auch keine Aussicht, zukünftige besser hinzukriegen. Wir haben unsere Zeit miteinander einfach verbraucht. Es ging aber alles friedlich und respektvoll vonstatten. Er hat auch Kinder und wollte mehr Zuhause sein, jeder hatte Respekt für die Entscheidung des jeweils anderen und wir sind immer noch gute Freunde. Es war im Prinzip einfach eine Familienentscheidung. Es gab kein Drama oder so etwas, aber der Erhalt der Freundschaft war uns wichtiger, als das Business.

"Krone": Hat Anders eigentlich noch die Bassspuren auf dem Album eingespielt?
Poulsen: Das war unser Gitarrist Rob Caggiano. An Bord ist nun Kaspar Boye Larsen.

"Krone": Ich will nochmal, anlehnend an den Gospelchor auf dem Album, auf etwas anderes zurückkommen - du bist ein großer Fan unterschiedlichster Musikstile. Wäre es für dich nicht auch interessant, ein reines Country- oder Gospelalbum rauszubringen? Möglicherweise auch unter dem Namen Volbeat?
Poulsen: Wer weiß? Ich denke jetzt nicht wirklich daran, aber wenn die Zeit dazu kommt und passt, warum auch nicht? Ich rede viel mit meinen Freunden von anderen Bands, ob wir, wenn der richtige Zeitpunkt kommt, nicht vene Soloscheibe wird es eher nicht geben. Ich kann dazu nur so viel sagen: Es könnte passieren, aber der richtige Zeitpunkt dafür ist noch nicht gekommen.

"Krone": Du kommst ja prinzipiell aus dem Death Metal, hattest früher die Band Dominus. Wäre es für dich auch interessant, dich wieder in die brutalen Spielarten des Metal zu begeben? Quasi an deinen Wurzeln anzuknüpfen?
Poulsen: Das ist auch eine der Ideen. Ich höre mir immer noch viel Old-School-Death-Metal und wenn sich was ergeben sollte, wäre es schon interessant. Es müsste aber in diese Richtung gehen, ansonsten könnte es eher in Richtung Rock'n'Roll, Gospel oder Country gehen. Ich habe etwa oft mit Barney von Napalm Death gesprochen und wenn das mit ihm etwas wird kannst du davon ausgehen, dass es ziemlich brachial endet. (lacht) Ich habe auch schon mit Mark Grewe, dem alten Morgoth-Sänger, der jetzt bei Insidious Disease spielt, diskutiert. Er ist auch ein alter Death-Metal-Typ und wir haben schon oft über ein richtiges Old-School-Death-Metal-Projekt gesprochen. Abstreiten würde ich diese Gedankengänge jedenfalls nicht.

"Krone": Nachdem du mit Volbeat fast nur mehr in den größten Hallen und wuchtigsten Arealen spielst - vermisst du manchmal die schweißtriefenden, stinkenden kleinen Clubshows?
Poulsen: Durchaus. Ich habe aber die schöne Möglichkeit, Shows anderer Bands in derartigen Clubs als Gast zu besuchen und so die nostalgischen Gefühle wieder zu wecken. Ich denke mir oft, dass mir so etwas wieder Spaß machen würde. Hier und da machen wir das auch, weil ich es einfach irrsinnig lustig finde und man so nahe am Publikum ist. Die Möglichkeiten haben wir aber immer noch, weil wir das etwa für Fanclub-Mitglieder machen, oder auch mal eine Pub-Tour aufziehen könnten. Andererseits ist es natürlich ein Wahnsinn die Möglichkeit zu haben, derart große Arenen und Hallen zu bespielen. Ich mag beide Seiten der Medaille und bin einfach glücklich, dass wir im Prinzip machen können, was wir gerade wollen.

"Krone": Zuvor ging es jetzt erst einmal auf das Coachella Festival nach Kalifornien, wo die große Comeback-Show von Guns N' Roses alles überstrahlte. Was hältst du selbst von dieser Reunion?
Poulsen: Für die gesamte Rockszene ist das wohl großartig, wobei ich fairerweise sagen muss, das ich persönlich nie ein großer Fan war - im Gegensatz zu meiner Freundin, die ob der Nachricht aus allen Wolken fiel. Ich kann da gut mitfühlen, da ich weiß, was das bedeutet, wenn deine Idole wieder beginnen zusammenzuspielen. Egal ob das jetzt diese Band ist oder eine andere, wichtig ist die Botschaft dahinter. Solche Reunions holen die Menschen von ihrer Couch ab, ziehen sie von den Fernsehern weg und vom schnöden Download-Hören zuhause rein in eine Halle oder auf ein großes Festival-Gelände. Der Szene tut das im Allgemeinen gut, weil man den Rock damit am Leben erhält. Ich wünsche ihnen also viel Erfolg und den Fans eine großartige Erfahrung.

"Krone": So eine Show wünschen wir natürlich auch euren Fans, wenn ihr beim Nova Rock auftreten werdet. Kannst du bezüglich der Show schon irgendwas verraten?
Poulsen: Nicht wirklich, es soll eine Überraschung werden, mehr kann ich noch nicht dazu sagen.

"Krone": Jetzt kommt natürlich die Kardinalsfrage - an was denkst du besonders gerne zurück, wenn es um Österreich geht? Hier hattet ihr von Anbeginn eine treue und reichhaltige Fan-Crowd.
Poulsen: (lacht) Das klingt jetzt natürlich wie ein Klischee, aber jede einzelne Österreich-Show war bislang großartig. Eure Festivals sind hervorragend und es scheint so, als wir bei euch wirklich viele Fans hätten, die uns immer wieder sehen und unseren Shows folgen. Manchmal erinnert man sich nicht genau, woher die Fans kommen, aber ein paar Österreicher erkenne ich immer, ganz ehrlich! Ich freue mich schon auf diese Gesichter in der ersten Reihe, denn das lässt immer wieder schöne Erinnerungen hochkommen. Du denkst dann auch an die unbeschwerten Zeiten in den kleineren Venues zurück und freust dich, dass die Leute mit deiner Band mitgegangen sind, den nächsten Schritt genommen haben. Es ist ein bisschen wie Zuhause, weil ich sie als eine Art von Familie sehe. Ich freue mich sehr auf den Auftritt.

"Krone": Ich weiß noch eine spezielle Anekdote. Ich habe euch im November 2010 in der Grazer Stadthalle gesehen, wo Entombed eure Vorband war und ihr habt damals verlautbart, dass es das größte Konzert auf der gesamten Tour gewesen wäre.
Poulsen: Okay, das ist interessant. Daran kann ich mich auf die Schnelle gar nicht mehr erinnern. Wenn du so viele Shows spielst, vergisst du irgendwann mal diese Superlative. Wichtig ist die Stimmung das Miteinander mit dem Publikum. Wir waren oft und lange in Europa unterwegs und haben diese Aktivitäten dann etwas zurückgestellt, um uns in den USA durchzusetzen. Jetzt sind wir aber wieder voller Elan zurück und hoffentlich sind unsere alten Fans noch immer da.

"Krone": Mittlerweile befindest du dich bereits in deinen 40ern - ist das ein Alter, dass dir manchmal Sorgen macht?
Poulsen: Ich war nie diese Art von Person, die sich um sein Alter Sorgen machte. Ich fühle mich gut, passe auf mich auf und lebe ein sehr gesundes Leben. Ich muss mir da auch keine großen Sorgen machen, aber natürlich sind mir gewisse Sachen bewusst. Ich höre mich selbst oft sagen: "Okay, wir sind keine 17 mehr, wir müssen das verantwortungsvoller machen." (lacht) Man reift natürlich in vielen Bereichen, aber anders wäre es auch eigenartig. Man muss einfach die Realität erfassen und Verantwortung übernehmen. Ich würde sogar sagen, dass ich lieber jetzt mein Alter habe anstatt wieder jünger zu werden. Was sollte ich in der Vergangenheit machen? Da war ich doch schon. Ich lebe lieber den Moment und denke an die Zukunft.

"Krone": Vor einigen Jahren hast du in einem Interview gesagt, dass du eine Art Obsession für tote Musiker hast und deinen Körper mit Johnny Cash und Elvis Presley verziert hast. Ist da noch Platz für Motörhead-Legende Lemmy?
Poulsen:(lacht) Viele meiner Idole sind leider von dieser Welt gegangen, was sehr traurig ist. Mit Lemmy haben wir nun einen ganz Großen verloren. Wir haben die letzten fünf, sechs Jahre wirklich viele Musiker verloren, aber sein Ableben hat mich wirklich tief berührt. Wir haben mit ihm getourt, er war ein cooler Charakter und einfach extrem stark. Er war einerseits sehr simpel, andererseits sehr clever und intelligent. Er kam mit vielen Sachen durch, einfach weil er Lemmy war. Er hatte einen hervorragenden Sinn für Humor und sorgte sich immer herausragend um die Leute, die ihm wichtig war. Er ging auch niemals Kompromisse ein, er zog sein Ding immer durch. Sein Tod war der erste Moment wo ich fühlte, dass ein Stück Rock'n'Roll gestorben ist. Wir allen kennen die Ansage von Gene Simmons, dass der Rock'n'Roll längst tot wäre, aber dem stimme ich nicht zu. Er meinte wohl auch, dass sich die Zeiten einfach verändert haben und da hat er Recht. Wir müssen seine Flagge aber hochhalten und einfach weitermachen, den Rock'n'Roll zu den Leuten bringen. Gebt die Legende weiter, lasst ihn in Erzählungen weiterleben. Du kannst auch nicht Lemmy werden - wir sind wir selbst. Respektieren wir ihn und seine große Musik, aber ziehen nun unser eigenes Ding durch. Ich kann mir durchaus vorstellen, ein Lemmy-Tattoo zu haben, das würde Sinn machen. Johnny Cash ist das Hauptmotiv, ich habe eben auch Elvis und Lemmy würde gut dazugeben.

"Krone": Vielleicht bleibt dir ja sogar noch Platz für David Bowie?
Poulsen: Dieser Verlust war auch nicht aufzufangen. So viel Talent hatte kaum jemand. Auch der Tod von Rainbow-Legende Jimmy Bain hat mich heuer mitgenommen. Sie sterben derzeit wie die Flndern auch ihr Charakter. Wer ist heute noch so wie Lemmy? Klar, wir haben noch Leute wie Ozzy Osbourne oder Iggy Pop, die einzigartig sind, aber diese Exemplare sterben aus. Du kannst Helden von heute auch nicht mit damals vergleichen. Damals gab es viel mehr Soul und Zusammenhalt in alle Bereichen. Aber egal - wir befinden uns auch heute in einer Rock-'n'-Roll-Welt und die braucht weiterhin ihre Helden.

"Krone": Das bringt mich auch schon zur Abschlussfrage - vielerorts wird vom Tod der Rock-Dinosaurier gesprochen, vom Untergang der Festival-Headliner und es bleibt die Frage offen, wer diese Positionen künftig übernehmen soll. Würdest du sagen, Volbeat könnte in einigen Jahren zu den allergroßen Festival-Headlinern gezählt werden?
Poulsen: Ich habe keine Ahnung, ganz ehrlich nicht. Das Musikgeschäft ändert sich regelmäßig und die meisten jungen großen Bands halten ihre Stellung nur für wenige Jahre. Wir headlinen derzeit viele Festivals, aber ich weiß nicht, ob das zu einem Dauerzustand werden kann. Ich muss auch zugeben, dass ich darüber nicht nachdenke. Solange wir live spielen können und innerhalb, sowie außerhalb der Band Spaß haben, ist es mir auch egal, ob wir mitten am Tag auftreten oder spätnachts als Headliner. Ich hoffe einfach nur, dass wir unser Level halten können. Wenn das noch größer wird, ist das fein, geht es in die andere Richtung, werden wir das auch verkraften. Ich habe mich schon oft mit Freunden darüber unterhalten, was denn passieren wird, wenn Bands wie Black Sabbath, Iron Maiden, Slayer, AC/DC oder Judas Priest nicht mehr da sind. Wir wissen nicht, wie lange sie noch auftreten und wer wird dann ihre Positionen übernehmen? Die Antwort ist: niemand. Das kann auch keiner. Sie kommen aus einer komplett anderen Ära, wo alles total anders funktionierte. Das sind alles alte Krieger, die man einfach nicht ersetzen kann. Es gibt aber viele Bands, die jünger sind, vor vielen Leuten spielen und auch sehr gute Shows abliefern. Das ist einfach wichtig und mehr ist wohl auch nicht drinnen. Mir ist es wichtig, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, den Rock'n'Roll am Leben zu erhalten. Ob wir auch mal zu einer Legende werden, werden wir sehen - ich verschwende jedenfalls keinen Gedanken daran. So etwas sollte man auch nicht jagen. Wenn es passiert, dann passiert es ohnehin.

Volbeat werden am Samstag, den 11. Juni, live am Nova Rock auftreten. Tickets und Infos gibt es unter www.novarock.at.

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