Trauer um "Wut-Oma"

Frieda Nagl (76) ist tot – ihr letzter Kommentar

Österreich
23.05.2016 07:56

Es war ein Lebewohl für immer! In ihrer Sonntagskolumne in der "Krone" hatte sich "Wut-Oma" Frieda Nagl in den Urlaub verabschiedet. Jetzt starb die Salzburgerin in Griechenland. Mit ihrer Familie trauern Friedas Leserfamilie und die "Krone".

Die 76-jährige Gastronomin aus Rauris war österreichweit bekannt geworden, als sie bei einer TV-Diskussion der Politik die Leviten las.

Hier können Sie Frieda Nagls letzte Kolumne nachlesen:

Wie damals
Jetzt, wo die Urlaubszeit langsam kommt, denk' ich manchmal daran, wie ich zum ersten Mal die österreichische Grenze überquert hab. Ich war 18 und bin mit dem Alpenverein Rauris im Bus nach Südtirol gefahren. Das war billig, weil Südtirol wegen der Unruhen noch kein Reiseland war. Wir sind auf den Monte Piano gegangen, über den Falzarego-Pass gefahren, haben uns Cortina d'Ampezzo angesehen und im Passeiertal im Sandhof gewohnt, in dem Andreas Hofer geboren wurde und Wirt war.

Ein paar Schulfreunde waren auch mit, und als wir die Weinberge gesehen haben, sind wir hin und mit einer Räuberleiter über den Stacheldraht, um uns ein paar Trauben zu holen. Da ist auch schon ein Hund gelaufen gekommen und ein Bauer, der auf Italienisch geschimpft hat. Wir sind schnell weg, und am Abend haben wir es lustig gehabt. Stefan Reiter, unser Gemeindesekretär, der auch Obmann der Kapelle war, hatte seine Quetschn mit, und wir haben getanzt, bis die Carabinieri gekommen sind. Das hat uns auch nichts gemacht. "Für die zwei netten Burschen spielen wir jetzt einen", hat der Reiter gesagt, und schon ist es weitergegangen.

Ich werd' ganz melancholisch, wenn ich zurückdenke. Schön war's, aber Urlaub wie damals gibt es nicht mehr. Das ist halt so… Ich verabschiede mich trotzdem für eine Woche. Morgen geht's zum Flughafen Salzburg und von dort nach Griechenland.

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