Knapp 40.000 Euro hat ein Pensionistenpaar aus Niederösterreich für eine viermonatige Kreuzfahrt um die Welt bezahlt. Nach fünf Wochen war der geplante Urlaub wegen einer Erkrankung der Frau schon zu Ende. Der Schaden beträgt mehr als der Reisepreis. Die mitverkaufte Reiseversicherung will aufgrund eines chronischen Leidens aber nichts bezahlen.
Von Jänner bis Mai 2015 hätte die Weltreise per Kreuzfahrtschiff dauern sollen. "Die behandelnden Ärzte gaben meiner Frau trotz ihrer Lungenkrankheit grünes Licht. Sie waren überzeugt, dass sich die Luftveränderung positiv auswirkt", so Herr V. Nach fünf Wochen auf See wurde seine Frau aber mit starker Atemnot auf die Erste-Hilfe-Station gebracht. Ihr Mann erinnert sich: "Die Ärzte dort sprachen von Asthma und verabreichten ihr Medikamente, durch die sich ihr Zustand aber verschlechterte."
Schließlich wurde die Pensionistin in Chile in ein Spital gebracht. Ihr Mann musste währenddessen die Kabine räumen und wurde unter Begleitung von Bord und an Land gebracht. "Meine Frau lag vier Tage im künstlichen Koma. Wir mussten unsere Heimreise schließlich selbst organisieren", erinnert sich Werner V. mit Schaudern.
Geblieben sind dem Pensionistenpaar Zusatzkosten für das Spital in Südamerika und die Rückreise von insgesamt 67.000 Euro. Die nun weder der Veranstalter noch die Versicherung übernehmen wollen. Obwohl zur Reise obligatorisch eine Reiseversicherung mitgekauft werden musste. Auf der ersten Seite der Reiseunterlagen ist zwar fett gedruckt erklärt, welche Kosten übernommen werden. Dass im Krankheitsfall wegen eines chronischen Leidens nichts bezahlt wird, findet sich erst im Kleingedruckten ganz weit hinten.
Und genau das, bekrittelt Ihre Ombudsfrau. Angeboten werden diese Reisen wohl in erster Linie für Pensionisten, also ältere Personen. Da ist die Wahrscheinlichkeit einer Vorerkrankung hoch. Eine ausdrückliche und gut sichtbare Information über die dann fehlende Versicherungsleistung wäre also angebracht. Der Veranstalter Hofer KG will diesen Vorschlag bei der Neugestaltung der Unterlagen eventuell berücksichtigen. Das wäre fair!
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