Bauern atmen auf

Endlich Regen! Aber nach Dürre kommt er zu spät

Oberösterreich
03.08.2006 19:18
„Endlich lässt es der Herrgott wieder regnen“ - mit diesem Stoßseufzer blicken viele Landwirte ob der Enns täglich nach oben. Denn die Rekord-Hitze wurde fast von einer Dürre begleitet: Beim Getreide gibt es bis zu 70 Prozent Einbußen, beim Gemüse sind es 30 Prozent; bei der Grünmahd fiel ein ganzer Schnitt aus.

Der Rekord-Juli wurde für viele Bauern zur Plage: Einerseits Höchsttemperaturen von 36,3 Grad in Steyr und Linz und insgesamt 300 Sonnenstunden, andererseits wurden von den Meteorologen in Ried im Innkreis, Gmunden und Kremsmünster weniger als 50 Prozent der Durchschnittsniederschläge der Jahre 1961 bis 1990 gemessen. Die Folge dieser Mischung aus Mörder-Hitze und Regenarmut: Gewaltige Ernteeinbußen!

Einbußen bis 70 Prozent
Schon der lang anhaltende Winter war Gift für das Wachstum der Wintergetreide, die Dürre im Sommer gibt den Landwirten und deren Erträge den Rest! „Im Durchschnitt muss der gesamte Bezirk Ried Verluste von mehr als 25 Prozent beim Getreide und Raps tragen . In Waldzell gibt es Schotterhügel, die das wenige Wasser nicht speichern - dort betragen die Einbußen bis zu 70 Prozent“, weiß Alois Wimmerberger von der Rieder Bezirksbauernkammer.

Aber nicht nur die Getreidebauern stöhnen wegen der Hitze - auch die Gemüsebetriebe im Eferdinger Becken sehnen nichts mehr herbei als ertragreiche Niederschläge. Am höchsten sind die Verluste bei Lagergemüse wie etwa Kartoffeln, die heuer ein Drittel weniger Ertrag bringen. „Die Erdäpfel sind durch die Hitze kleiner und weniger als sonst. Beim Wurzelgemüse konnten wir den Schaden durch Bewässerung in Grenzen halten“, erklärt Günter Achleitner vom gleichnamigen Biohof.

Karfiol ist gar nicht  mehr aufzutreiben 
So hat auch die Firma „efko“ bereits mit Engpässen beim Frischgemüse zu kämpfen: „Chinakohl, Kopfsalat und Brokkoli machen uns Probleme - Karfiol ist praktisch europaweit gar nicht vorhanden oder schwer aufzutreiben“, erklärt „efko“-Einkäufer Johann Moser. Auch die Preise für das übrige Gemüse seien um mehr als ein Viertel höher als im Vorjahr.

 

Foto: Horst Einöder

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