Der Gletscherbericht 2014/2015 des Alpenvereins zeigt dramatische Rückgänge der Gletscher auf. Das Jahr 2015 war mit genau 2 Grad über dem langjährigen Durchschnitt noch wärmer als der bisherige Extremsommer 2003. Die Eisriesen konnten sich in der gesamten Messperiode kaum ausruhen.
Andrea Fischer, Leiterin des Alpenverein-Gletschermessdienstes und Glaziologin: "Der durchschnittliche Längenverlust der Gletscher war mit 22,6 Metern mehr als doppelt so groß wie im Vorjahr."
Von den 92 beobachteten Gletschern war keiner schneebedeckt, in Summe sind somit 96 Prozent der vermessenen Gletscher abgeschmolzen. Fischer: "Der durch den Klimawandel bedingte Temperaturanstieg ist bislang mit 1,5 Grad beziffert worden, auf den Bergen waren es aber 2,3 Grad. Eine Steigerung auf bis 6 Grad in den nächsten Jahrzehnten ist vorhersehbar."
Am weitesten schmolz der Hornkees ab (Zillertaler Alpen, -136 Meter). Der größte Gletscher Österreichs, die (noch) mehr als acht Kilometer lange Pasterze am Fuße des Großglockners, verlor mehr als 50 Meter! Aber auch das Schlatenkees in der Venedigergruppe mit minus 60,3, das Westliche Trippkees in der Ankogelgruppe mit minus 21,7 und das Hornkees in der Schobergruppe mit minus 8,6 Metern zählen zu den großen Verlierern. Nur das Winkl Kees in der Ankogelgruppe hat um 4,5 Meter zugelegt.
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