Gruseliger Fund

Nackte, mumifizierte Frauen-Leiche entdeckt

Grausiger Fund in einem Wohnzimmer in Wien-Leopoldstadt: Cobra-Beamte fanden Donnerstag die mumifizierte Leiche einer nackten Frau auf einem Sessel. Auf Grund der in der Wohnung gefundenen Spuren dürfte die Frau Rotwein und Medikamente konsumiert haben. Zuvor hatte der Freund der 63-Jährigen 14 Bekannte zum "Begräbnis" der Toten eingeladen.

Weil die Trauergäste bereits zum zweiten Mal zur "Beerdigung" von Helga F. am Friedhof erschienen waren, ohne dass diese stattfand, schlugen sie Alarm. "Die Frau selbst hat am 16. Juni im Spital angezeigt, dass ihr Freund sie geschlagen haben soll", so die Polizeidirektion. Ihr 54-jähriger Freund Gerhard W., der die dubiosen Begräbnisse fingierte, wurde noch in der Nacht in einem Hotel am Praterstern ausgeforscht – er war betrunken.

Die Obduktion hat allerdings ergeben, dass die Frau nicht ermordet wurde. "Es gibt keine besondere Todesursache", so die Ermittler. Gerhard W. ist nicht mehr tatverdächtig und darf das Erbe antreten.

Im Bademantel vor dem Fernseher
In den Einvernahmen hatte der Mann angegeben, Helga F. am 1. Juli zuletzt gesehen zu haben. Er hat die Wohnung in der Afrikanergasse 7 im zweiten Stock gegen 10.00 Uhr verlassen. Seine Partnerin habe zu diesem Zeitpunkt einen Bademantel getragen und sei vor dem Fernseher gesessen. Gefunden wurde die 63-Jährige später nackt auf einem Küchensessel sitzend.

Am Nachmittag des 1. Juli kam Gerald W. zurück - seine Lebensgefährtin machte ihm die Wohnungstür jedoch nicht auf. So etwas ist immer wieder vorgekommen, berichtete der 54-Jährige. Schlüssel besaß der Mann keine.

Willkürlich Begräbnis bekanntgegeben
Der schlechte Gesundheitszustand der Frau hat dem Wiener Sorgen bereitet. Als der Lebensgefährte die Pensionistin wochenlang nicht erreichte, erzählte er Bekannten, sie sei an einer Lungenembolie im Krankenhaus verstorben. Für Donnerstagvormittag hatte der Wiener 20 Bekannten das Begräbnis der Frau am Friedhof Sievering angekündigt.

Bild: Andi Schiel