Im Wandel der Zeit
Wer um die 50 ist, ist viel zu jung, um alt zu sein
Nachrichten
19.03.2003 15:32
Die Zeiten haben sich geändert. Früher haben die Omas für Kinder und Enkelkinder Socken gestrickt, heutzutage erkunden sie die Welt – abseits der Seniorenreisen in Gruppen. Und manche sind auch auf Surfbrettern zu finden.
Früher war alles wahrlich anders. Da sinddie Menschen mit 60 auf einen Stock gestützt herum spaziert,haben - als die aufregendste Tätigkeit des Tages - den EnkerlnGeschichten aus dem Märchenland vorgelesen und sind um siebenUhr abends ins Bett gegangen. Heute haben sie anderes vor: DieÄlteren sind nicht mehr nur in und um Haus und Hof zu sehen,sondern ebenso an den Stränden der Malediven - wo sie Tauchkursebelegen -, im Internet - inklusive Chattertreffen - oder am Steuereines Sportwagens, der mit offenem Verdeck über die Landstraßenbraust. Sie gehen Bergsteigen, erkunden fremde Länder außerhalbeines Seniorenbusses und sind mitunter auf Surfbrettern oder Snowboardszu finden: Die aktiven Älteren lassen eben keinen Spaßmehr aus und genießen jeden Luxus.
Früher sahen die Menschen älteraus
Fast jeder von den Älteren, der einen rundenGeburtstag feiert, kennt das: Freunde, Bekannte, Verwandte sagenbewundernd, wie wenig man ihm/ihr ansähe, dass er/sie schon50, 60 usw. sei. Dies ist nicht nur ein etwas schales Kompliment,sondern verwundert wirklich die meisten Leute. Sie verbinden nämlichmit diesen Zahlen sehr oft die Bilder, die sie von der Generationvor ihnen oder noch weiter zurück haben. Die 50jährigeMutter oder Großmutter: Die waren natürlich schon altund haben dementsprechend ausgesehen. Dies ist nicht nur eineTäuschung; zum Teil haben die Menschen der westlichen Weltfrüher wirklich älter ausgesehen als heute. Sie warennicht so gut genährt und gepflegt und der körperlichenArbeit enthoben wie die heutige Generation - und die Frauen hattennicht zehn oder zwölf Kinder.
Lebenserwartung steigt ständig
Die Lebenserwartung von Männern und Frauen steigtin den westlichen Industrienationen sehr rasch an. In der zweitenHälfte des 16. Jahrhunderts wurden Männer, sofern siedas Alter von 15 Jahren erreicht hatten, 57 Jahre alt, Frauennur 38 (aufgrund der Sterblichkeit bei der Geburt). Zwischen dem16. und dem 19. Jahrhundert pendelte - je nach Epidemien - diedurchschnittliche Lebenserwartung zwischen 50 und 60 Jahren. Heutzutagekönnen Männer mit einer Lebenserwartung von rund 76,5Jahren rechnen, Frauen werden durchschnittlich sogar über82 Jahre alt. Detail am Rande: Im Jahre 2000 gab es rund elfmalsoviel 100-Jährige wie im Jahre 1970.
Über-50-Jährige werden immerjünger
Das Bewusstsein dieser Tatsache verändert auchdas Erleben der eigenen Zeit. Man hat "mehr Zeit", um sich imLeben zu installieren, und man verlangt mehr Zeit, um sich entfaltenzu können. Die höhere Lebenserwartung und das steigendePensionsalter führen dazu, dass jene über 50 in ihrenAnsprüchen und Interessen wesentlich jünger werden.Sie sind nur mehr schwer mit jenen zu vergleichen, die in den80er-Jahren kurz vor der Pension standen. Der Jugendkult der Gesellschaftfärbt massiv auf die Gruppe der Über-50-Jährigenab, die sowohl im Beruf als auch im gesellschaftlichen Leben nichtzum alten Eisen zählen will.
Früher sahen die Menschen älteraus
Fast jeder von den Älteren, der einen rundenGeburtstag feiert, kennt das: Freunde, Bekannte, Verwandte sagenbewundernd, wie wenig man ihm/ihr ansähe, dass er/sie schon50, 60 usw. sei. Dies ist nicht nur ein etwas schales Kompliment,sondern verwundert wirklich die meisten Leute. Sie verbinden nämlichmit diesen Zahlen sehr oft die Bilder, die sie von der Generationvor ihnen oder noch weiter zurück haben. Die 50jährigeMutter oder Großmutter: Die waren natürlich schon altund haben dementsprechend ausgesehen. Dies ist nicht nur eineTäuschung; zum Teil haben die Menschen der westlichen Weltfrüher wirklich älter ausgesehen als heute. Sie warennicht so gut genährt und gepflegt und der körperlichenArbeit enthoben wie die heutige Generation - und die Frauen hattennicht zehn oder zwölf Kinder.
Lebenserwartung steigt ständig
Die Lebenserwartung von Männern und Frauen steigtin den westlichen Industrienationen sehr rasch an. In der zweitenHälfte des 16. Jahrhunderts wurden Männer, sofern siedas Alter von 15 Jahren erreicht hatten, 57 Jahre alt, Frauennur 38 (aufgrund der Sterblichkeit bei der Geburt). Zwischen dem16. und dem 19. Jahrhundert pendelte - je nach Epidemien - diedurchschnittliche Lebenserwartung zwischen 50 und 60 Jahren. Heutzutagekönnen Männer mit einer Lebenserwartung von rund 76,5Jahren rechnen, Frauen werden durchschnittlich sogar über82 Jahre alt. Detail am Rande: Im Jahre 2000 gab es rund elfmalsoviel 100-Jährige wie im Jahre 1970.
Über-50-Jährige werden immerjünger
Das Bewusstsein dieser Tatsache verändert auchdas Erleben der eigenen Zeit. Man hat "mehr Zeit", um sich imLeben zu installieren, und man verlangt mehr Zeit, um sich entfaltenzu können. Die höhere Lebenserwartung und das steigendePensionsalter führen dazu, dass jene über 50 in ihrenAnsprüchen und Interessen wesentlich jünger werden.Sie sind nur mehr schwer mit jenen zu vergleichen, die in den80er-Jahren kurz vor der Pension standen. Der Jugendkult der Gesellschaftfärbt massiv auf die Gruppe der Über-50-Jährigenab, die sowohl im Beruf als auch im gesellschaftlichen Leben nichtzum alten Eisen zählen will.
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