Wirbel um Verordnung

Flüchtlinge: Aufnahme in Verteilzentren gestoppt

Österreich
29.09.2015 16:38
Die Nerven liegen angesichts der immer dramatischer werdenden Flüchtlingslage blank: Während Innenministerin Johanna Mikl-Leitner öffentlich vor einer Eskalation an der Grenze warnt, wurden hinter den Kulissen die Tore der Flüchtlingsquartiere des Bundes für neue Asylwerber geschlossen.

Es ist ein DIN-A4-Zettel mit brisanter, auf Deutsch verfasster "Information für Asylwerber". "Aus gegebenem Anlass wird darauf hingewiesen, dass es derzeit nicht möglich ist, Ihnen einen Betreuungsplatz in einem der Verteilungsquartiere des Bundes zuzuteilen." Will heißen: "Wir sind bis auf den letzten Platz bummvoll", sagt Innenministeriumssprecher Alexander Marakovits.

Die Aufnahme neuer Asylwerber in die derzeit 38 über das Land verteilten und mit 8000 Menschen belegten Bundesbetreuungsstellen wurde gestoppt. Die Tore der Lager Traiskirchen, Thalham, Erdberg und Co. werden derzeit ausschließlich für unbegleitete Minderjährige geöffnet - alle anderen Menschen, die um Asyl ansuchen, werden nur noch in sogenannten Transitquartieren wie etwa die Bahnhofs-Tiefgarage in Salzburg untergebracht.

"Besser in Notquartieren als obdachlos"
Marakovits: "Bei uns zählt der Faktor Mensch. Es ist besser, in Notquartieren untergebracht zu sein als obdachlos." Ein Ende des Flüchtlingsstromes ist jedenfalls nicht in Sicht, die Zahl der Asylanträge steigt täglich: Waren es vor wenigen Tage noch etwa 300 Flüchtlinge pro Tag, die in Österreich um Asyl angesucht haben, ist jetzt von mehr als 450 Ansuchen die Rede - Tendenz steigend.

Entwarnung gibt es indes bei jenem Asylwerber (33), der mit Verdacht auf Lepra ins Landeskrankenhaus Salzburg eingeliefert worden war. Der Mann wurde nach einer Untersuchung von verdächtigem Gewebe in einem Labor in Hamburg wieder aus dem Spital entlassen.

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