Laut Angaben der US-Weltraumbehörde NASA, die die Bilder jetzt auf ihrer Website veröffentlicht hat, entstanden die faszinierenden Aufnahmen am 10. August mit einer Nikon D4 mit einem 28-Millimeter-Objektiv. Das erste Foto zeigt einen Koboldblitz, der aus einer Entfernung von rund 2200 Kilometer Entfernung über den US-Bundesstaaten Missouri oder Illinois aufgenommen wurde. Im Vordergrund ist das Lichtermeer der texanischen Stadt Dallas zu sehen, rechts davon der Mond. Das zweite zeigt einen "Red Sprite", der - knapp drei Minuten später - über einem heftigen Gewitter vor der Küste des zentralamerikanischen Staates El Salvador aus einer Distanz von etwa 1150 Kilometern fotografiert wurde.
"Kobolde" wurden erstmals 1989 fotografiert
"Sprites" entstehen im Zusammenhang mit heftigen Gewittern. Mit einem starken Wolke-Boden-Blitz werden zeitgleich Luftmoleküle über den Gewitterwolken bis hinauf in die untere Ionosphäre zum Leuchten angeregt. Weil sie von den Wolken verdeckt werden, sind sie von der Erde aus nicht zu sehen, weshalb "Rote Kobolde" lange Zeit als Spinnerei von Piloten - erstmals hatten während des Vietnamkrieges Kampfpiloten von diesem Phänomen berichtet - abgetan wurden.
Nur wenn man sich weit genug vom Gewitter entfernt befindet, kann man sie am Himmel als Lichtfontänen, die kurz rötlich aufleuchten, beobachten. Erst seit 1989, als sie erstmals fotografiert wurden, weiß man sicher von ihrer Existenz, berichtet die NASA auf ihrer Website.
Entstehen in 80 bis 100 Kilometern Höhe
Die Dutzende Kilometer großen Lichtbüschel entstehen in Höhen zwischen 80 und 100 Kilometern. Weil sich diese Entladungen in der Ionosphäre weniger stark erhitzen als gewöhnliche Blitze, entsteht ein sogenanntes kaltes Plasma. Warum Rote Kobolde nur manchmal entstehen, was genau in ihnen vorgeht und was ihre Form bestimmt, ist bis dato noch ungeklärt.
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