Allzeithoch

Dieser Juli knackte den Hitze-Weltrekord

Wissenschaft
18.08.2015 10:19
Die Rekord-Hitze im Juli hatte nicht nur Österreich fest im Griff - weltweit gesehen war es so heiß wie nie zuvor. Seit Beginn der Messungen im späten 19. Jahrhundert hatte es keine so hohen Durchschnittstemperaturen gegeben, berichten die US-Raumfahrtbehörde NASA und die japanische Meteorologiebehörde. In Österreich brachte die Hitzewelle einen neuen Rekord an "Wüstentagen".

Die Durchschnittstemperaturen im Juli lagen weltweit rund 0,02 Grad Celsius über der Rekord-Hitze im Jahr 2011 - und das, obwohl die Wetterdaten des vergangenen Monats noch nicht einmal vollständig ausgewertet sind, berichtet das Online-Nachrichtenportal "Mashable" unter Berufung auf die NASA. Auch japanische Meteorologen veröffentlichten eine Grafik, die den Temperaturanstieg zeigt.

Der Juli ist zwar fast jedes Jahr der wärmste Monat, eine solche Hitzewelle wie 2015 erstaunte aber selbst die Wissenschaftler - und sorgt für Probleme: Dürre, Wald- und Buschbrände sowie ein Anstieg des Meeresspiegels durch geschmolzenes Polareis sind Effekte, vor denen Klimaforscher schon lange warnten.

Rekord an "Wüstentagen" in Österreich
In Österreich sorgte die Hitzewelle unter anderem für einen neuen Rekord an "Wüstentagen": "In einigen Regionen gab es in den letzten Jahrzehnten pro Jahr noch nie so viele Tage mit mehr als 35 Grad", sagte Robert Klonner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Der Juli dürfte 2015 zum heißesten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen machen.

Die Klimaexperten der ZAMG sehen vor allem drei Faktoren, die in diesem extrem heißen Sommer zusammenspielen: Erstens ist durch die Klimaerwärmung der vergangenen Jahrzehnte das Temperaturniveau deutlich höher als früher. Zweitens liegt heuer der sehr sonnige und heiße Bereich des subtropischen Hochdruckgürtels weiter im Norden als in durchschnittlichen Jahren. Drittens sind die Böden in Süd- und Mitteleuropa heuer extrem trocken, wodurch der kühlende Effekt durch Verdunstung entfällt und sich auch weniger Gewitter bilden.

Hagelversicherung: 100 Millionen Euro Dürreschäden
Die Landwirtschaft hat durch die Hitze mit schwerwiegenden Folgen zu rechnen. "Der Schaden, den die Landwirtschaft aufgrund extremer Wettersituationen mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel heuer erleidet, wird enorm. Wir rechnen aus heutiger Sicht mit mittlerweile deutlich mehr als 100 Millionen Euro Dürreschäden in der Landwirtschaft. Zudem verzeichnen wir mehr als 30 Millionen Euro Schaden in der Landwirtschaft durch die schweren Hagelereignisse bis Ende Juli", sagte Kurt Weinberger, der Vorstandsvorsitzende der Hagelversicherung.

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