Stadt erbt Millionen

Wertvolle Münzsammlung in Klagenfurt entdeckt

Kärnten
16.07.2015 00:09
Die in Finanznöte geratene Landeshauptstadt hat bei einer Inventur des "Familiensilbers" eine wertvolle Münzsammlung neu entdeckt. Kaum zu glauben: Mit dem Verkauf der Sammlung wäre Klagenfurt mit einem Schlag schuldenfrei – der Wert wird auf 100 Millionen Euro geschätzt. Die Sache hat allerdings einen Haken.

Eine Gemäldesammlung mit Schätzwert 1,5 Millionen Euro. Münzen um 130.000 bis 250.000 Euro. Die hoch verschuldete Landeshauptstadt ist in Wahrheit reicher, als angenommen – das hat jetzt eine Inventur der Kulturschätze (wie Gemälde und andere Kunstwerke) ergeben.

Natürlich ist dabei die Frage aufgetaucht, ob die Werte auch veräußert werden können – etwa, um die hohen Schulden zu tilgen. Magistratsdirektor Peter Jost: "Wenn es einen Reformprozess gibt, muss es auch erlaubt sein, alles auf den Tisch zu legen." Und auf dem Tisch landete Einiges: Die Inventur förderte einen enormen Schatz der Stadt, von dessen Existenz und Wert kaum jemand wusste, ans Licht.

8985 (!) Griechen- und Römermünzen, viele Hundert Jahre alt. Der Wert wird auf 100 Millionen Euro geschätzt – im Rathaus dachte man bei der Inventur an einen Fehler, an zu viele Nullen bei der Bewertung.

Die Sammlung ist das Erbe des 1872 verstorbenen, gebürtigen Klagenfurters Franz Ritter von Dreer zu Thurnhub, der in Triest das "Irrenhaus" geleitet hat, heißt es in den Geschichtsbüchern. Dreer hat testamentarisch verfügt, dass die Sammlung zum "Gedeihen der Geschichtskunde" (siehe Faksimile) in den Besitz seiner Geburtsstadt übergeht.

Ein Millionenerbe, dass die Finanzprobleme der Stadt allerdings nicht lösen können wird: Die Sammlung darf nicht veräußert und getauscht werden – so wollte es Dreer. Ob die Stadt an der Ausstellung des Schatzes dennoch etwas verdienen könnte, bleibt offen.

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