"Krone"-Ombudsfrau

Bürgerservice beim Zollamt? Fehlanzeige!

Ombudsfrau
30.05.2015 10:00
Weil sie vom Zollamt in Linz offenbar eine falsche Auskunft erhalten hat, hatte eine Leserin aus Oberösterreich Ärger mit einem Geschenk, das ihre Tochter aus den USA nach Österreich sendete, und musste dafür Zoll und Steuern nachzahlen. Eine telefonische Klärung des Falls war der Oberösterreicherin aber unmöglich, weil sie beim zuständigen Zollamt lediglich ein Tonband erreichte…

Eine Sonnenbrille im Wert von 160 US-Dollar wollte die Tochter von Heike R. aus Oberösterreich, die ein Jahr in den USA verbringt, ihrem Bruder als Geschenk per Post schicken. Um Probleme mit dem Zoll zu vermeiden, erkundigte sich Heike R. vorher beim Zollamt Linz bezüglich der geltenden Bestimmungen. "Mir wurde gesagt, dass Waren bis 400 Euro zoll- und steuerfrei seien, weshalb meine Tochter das Paket dann als Geschenk aufgegeben hat", schrieb uns die Leserin.

Ziemlich erstaunt war die Oberösterreicherin schließlich, als sie von der Post Zollstelle Wien darüber informiert wurde, dass das Paket zurückgehalten werde und sie für die Sonnenbrille knapp 50 Euro für Zoll und Steuern nachzahlen müsse, da die Freigrenze für private Geschenksendungen nur bei 45 Euro liege. "Weil ich in Linz offenbar eine falsche Auskunft erhalten habe, versuchte ich drei Tage lang, den zuständigen Zollamts-Mitarbeiter in Wien telefonisch zu erreichen, doch es lief immer ein Tonband", war Frau R. empört. Sie hinterließ eine Nachricht, wurde aber nie zurückgerufen. "Hätten wir gewusst, dass die Zollfreigrenze nur 45 Euro beträgt, hätten wir eine andere Lösung gesucht. Dass man aber beim Zollamt niemanden telefonisch erreichen kann, ist ein Witz", so die Leserin weiter.

Zu den schlechten Erfahrungen mit den Zollämtern wollte uns das Finanzministerium wegen der Amtsverschwiegenheit leider keine Auskunft erteilen. Dafür erhielt die Leserin einen Anruf vom Finanzamt, in dem ihr lapidar mitgeteilt wurde, dass alles rechtmäßig abgewickelt worden sei und man sich nicht vorstellen könne, dass beim Zollamt telefonisch niemand erreichbar war. Man wolle die Telefonleitung aber überprüfen.

Auch wenn die Abwicklung korrekt erfolgte, darf man sich von Österreichs Zollämtern doch etwas mehr Bürgerservice erwarten, findet Ihre Ombudsfrau!

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