Vorsicht geboten!

„Schliafhansln“ gehen buchstäblich unter die Haut!

Tierecke
24.05.2024 17:01

Haustiere genießen ihren Auslauf auf Feldern und Wiesen – dabei kann es passieren, dass sich am Boden liegende oder von Gräsern abgestreifte Grannen mit ihren feinen Widerhaken im Fell verfangen und unbehandelt für schwere innere Verletzungen sorgen. Eine aufmerksame „Krone“-Leserin hat unsere Tierecke-Redaktion über die aktuelle Gefahr der piksenden Gerstensamen in einer beliebten Wiener Hundezone informiert.

Die Bezeichnung „Schliafhansl“ steht für die Grannen der Mäusegerste, die häufig am Wegesrand und auf Feldern wächst. In der warmen Jahreszeit kann die Granne in die Haut oder Körperöffnungen unserer Vierbeiner eindringen und sogar beträchtliche Strecken im Inneren des Tieres zurücklegen.

Die Samen der Maus- oder Mäusegerste zerfallen in viele kleine Teile, sobald sie reif sind. Jeder Teil ist mit kleinen Widerhaken ausgestattet, um sich am Boden „festzuhalten“. Diese Eigenschaft kann unseren Hunden und Katzen zum Verhängnis werden.

Hundehalterin Andrea P. schrieb an unsere Tierecke-Redaktion: „Liebes Team! Ich gehe gerne entlang der Ostbahnbegleitstraße im 22. Bezirk mit meiner Hündin spazieren. Dort gibt es auch eine Hundezone, die ich aber jetzt keinesfalls empfehlen kann, weil jede Menge Mäusegerste (,Schliafhanseln‘) wächst!  Auch die Wiese im Bereich Margaritenweg wurde vor kurzem gemäht – dort befand sich ebenfalls ganz viel Mäusegerste! Das Mähgut wurde, wie üblich, liegengelassen. Die ,Schliafhansln‘ trocken in der Sonne aus und zerfallen! Da wir Hundebesitzer auch diesen Weg gerne benutzen, habe ich erfahren, dass einige Hunde schon beim Tierarzt wegen dieses Problems vorstellig wurden!“

Umgehend haben wir nach dem Erhalt ihres Schreibens die zuständige Behörde (Veterinäramt und Tierschutz – MA60) darüber informiert, dass in den Bereichen im 22. Bezirk in Wien eine Gefahr für Haustiere besteht.

Wie gelangt ein „Schliafhansl“ in den Körper des Tieres?
Sobald Ihr Vierbeiner durch Wald und Wiesen streift, können „Schliafhansln“ im Fell haften bleiben und wandern. Kritisch wird es vor allem dann, wenn sich die Samen in Ohrmuscheln und Pfoten bohren. Eitrige Entzündungen –  die auch die Haut durchdringen – können entstehen, die schnellstmöglich tierärztlich behandelt werden müssen.

Immer einen Tierarzt konsultieren
Hat Ihr Tier eine Granne im Ohr, sind häufiges Schütteln und Schiefhalten des Kopfes ein Anzeichen dafür. Kratzt es sich auch noch ständig, so dringt die Granne immer tiefer in den Gehörgang ein. Besonders Hunderassen mit hängenden Ohren wie etwa Cocker Spaniel sind betroffen.

Mäusegerste

  • Als einjähriges Gewächs, das sich über Reifung und Aussamung vermehrt, kann die Mäusegerste mit häufigerem, zeitgerechtem Mähen und Vernichten des Mähgutes in den Griff bekommen werden.
  • Wiener Hundehalter haben eine Petition gestartet, um die Stadt Wien auf dieses Problem aufmerksam zu machen. 

Hat sich der „Schliafhansl“ zwischen den Zehen verhakt, erkennen Sie dies meist erst bei verstärktem Lecken oder Auftreten von Schwellungen und hinkendem Gang. Bei Katzen sind häufig die Augen betroffen: Die Samen können schlimme Hornhautentzündungen bei den Samtpfoten verursachen. Auf jeden Fall sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

Nach Spaziergängen gründlich absuchen
Wie können Sie vermeiden, dass Ihr Vierbeiner durch einen „Schliafhansl Probleme bekommt? Am besten meiden Sie Plätze, wo viele gerstenartige Pflanzen wachsen. Wichtiger ist aber, nach dem Spaziergang mit dem Hund oder dem Freigang der Katze Fell, Ohren und Augen gründlich auf Grannen zu untersuchen.

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