Forscher überrascht

Mars-Rover misst starke Methan-Schwankungen

Wissenschaft
16.12.2014 19:30
Der Mars-Rover "Curiosity" hat überraschend starke Schwankungen der Methan-Konzentration auf dem Roten Planeten gemessen. Der registrierte Methananteil in der Mars-Atmosphäre schnelle kurzzeitig bis zum Zehnfachen in die Höhe, berichten Forscher um Christopher Webster vom Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde NASA im Fachblatt "Science".

Die Daten würden nahelegen, dass es in der Nähe des Messplatzes eine unbekannte Methanquelle gebe, schreiben die Wissenschaftler. Auf der Erde ist Methan meist biologischen Ursprungs. Es kann - insbesondere auf dem Mars - jedoch auch auf andere Weise entstehen, etwa durch den Abbau von Staub und organischem Material, das mit Kometen auf den Roten Planeten gelandet ist.

Das Team um Webster hatte den Methangehalt in der Atmosphäre des Mars in der Nähe des Gale-Kraters untersucht und festgestellt, dass er nur etwa halb so hoch liegt wie aus den bekannten Prozessen erwartet. In den 20 Monaten Messdaten von "Curiosity" schnellte die Methan-Konzentration jedoch kurzzeitig für etwa 60 Marstage bis zum Zehnfachen in die Höhe. Das sei überraschend, weil das Gas in der Atmosphäre eine Lebensdauer von etwa 300 Jahren habe, so die Forscher.

Methanquelle im Umfeld des Rovers?
Daraus schließen die Wissenschaftler, dass sich in der Nähe von "Curiosity" eine Methanquelle befindet, an der das Gas produziert oder ausgestoßen werde und sich dann rasch in der Umgebung verteile. Welcher Art diese Quelle ist, wissen die Forscher nicht. Direkte Hinweise auf biologische Aktivität haben sie nicht gefunden.

Der kleinwagengroße Roboter hat auf dem Roten Planeten bereits mehrere Kilometer zurückgelegt und zahlreiche wissenschaftliche Daten und Fotos zur Erde geschickt. Er überstand während seiner Mission schon Stürme, Computerpannen und Kurzschlüsse.

Rover landete 2012 auf dem Mars
Der Rover "Curiosity" (Neugier) landete am 5. August 2012 nach einer mehr als achtmonatigen Reise von 560 Millionen Kilometern durch das All auf dem Roten Planeten. Er ist der bislang teuerste und ausgefeilteste Erkundungsroboter, der je für die Erforschung eines anderen Planeten gebaut wurde. Die rund 2,5 Milliarden Dollar (umgerechnet knapp 1,9 Mrd. Euro) teure Mission war ursprünglich auf einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt, wurde aber bereits verlängert.

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