Zwangsräumung

Israel: Konflikte zwischen Armee und Siedlern

Ausland
01.02.2006 11:43
Rund 6000 israelische Soldaten und Polizisten haben am Mittwoch im besetzten Westjordanland die Räumung von neun ohne Genehmigung errichteten Häusern in der Siedlung Amona erzwungen. Dabei kam es zu heftigen Zusammenstößen mit Bewohnern, die die Soldaten mit Steinen bewarfen.

Soldaten in Kampfausrüstung rückten an, einige von ihnen auch beritten. Die Siedler erwarteten sie hinter Stacheldrahtbarrieren, mehrere hundert Bewohner verschanzten sich auf Hausdächern. Sie bewarfen die Soldaten mit Steinen, Farbballons und Eiern. Die Soldaten setzten Wasserwerfer ein und begannen, die Häuser zu stürmen. Sie stiegen mit Hilfe von Leitern auf Dächer und führten zahlreiche Siedler ab. Auf beiden Seiten wurden nach Angaben von Ärzten mindestens 40 Menschen verletzt.

Bis Mittag waren die ersten Häuser geräumt. Die Truppen brachten Bulldozer für die Zerstörung der Häuser in Stellung. Dichter schwarzer Rauch lag über Amona, weil die Siedler Autoreifen in Brand setzten. Unter den Verletzten sind auch zwei rechtsgerichtete Knesset -Abgeordnete. "Sie behandeln die Leute hier wie Araber", sagte der Abgeordnete Arie Aldad, der nach eigenen Angaben einen Armbruch erlitt. Die Regierung ergreife in Amona die nötigen Maßnahmen zur Sicherung des Rechts, sagte David Baker vom Büro des Ministerpräsidenten in Jerusalem.

Foto: Symbolbild

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