Skandal in Mexiko

Verwahrlost: Hunderte Kinder aus Heim befreit

Ausland
16.07.2014 11:12
Auf der Suche nach fünf vermissten Kindern haben Soldaten und Polizisten im Westen von Mexiko Hunderte Kinder aus einem Waisenhaus befreit. Es seien auch Erwachsene in der Einrichtung "La Gran Familia" ("Die große Familie") in Zamora im Bundesstaat Michoacan gegen ihren Willen festgehalten worden, berichtete die Generalstaatsanwaltschaft.

Die Gründerin des Heims, Rosa Verduzco, sowie acht Mitarbeiter seien festgenommen worden. Die Kinder hätten in dem Haus unter menschenunwürdigen Bedingungen gelebt, seien sexuell missbraucht sowie zum Betteln gezwungen worden und hätten sich von verfaulten Lebensmitteln ernähren müssen, sagte der Chefermittler der Generalstaatsanwaltschaft, Tomas Zeron, am Dienstag.

Babys, die im Waisenhaus zur Welt gekommen waren, seien den Eltern sofort weggenommen und als Kinder der Leiterin registriert worden. Die mexikanische Polizei berichtete sogar von einem verzweifelten Paar, das Veduzco 10.000 Pesos (rund 770 Euro) für sein Kind angeboten hatte. Ein anderes Opfer habe beim Erreichen seines 18. Lebensjahres vergeblich gefordert, das Heim verlassen zu dürfen, sagte Zeron. Die Frau sei 13 weitere Jahre in "La Gran Familia" geblieben.

Hinweise auf verschleppte Kinder seit mehr als einem Jahr
Der Gouverneur von Michoacan, Salvador Jara, sagte, erste Berichte über die fünf verschleppten Kinder habe es vor mehr als einem Jahr gegeben. Warum die Behörden nicht früher eingriffen oder niemand flüchtete, blieb zunächst offen.

"La Gran Familia" wurde im Jahr 1947 gegründet und nahm seither Kinder aus armen Familien auf. Die Einrichtung sorge laut der offiziellen Facebook-Seite nicht nur für das körperliche, sondern auch das geistige Wohl der Kinder, die auch eine schulische Ausbildung erhielten.

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