Neue Supererde?

Forscher entdecken erdähnlichen Exoplaneten

Wissenschaft
30.06.2014 12:15
In "nur" 16 Lichtjahren Entfernung zur Erde hat ein internationales Astronomenteam einen Exoplaneten entdeckt, auf dem terrestrische Temperaturen herrschen könnten. Der Gliese 832c getaufte Himmelskörper hat in etwa die fünffache Erdmasse und umkreist seinen Stern in nur 36 Tagen einmal. Sollte der Planet aus Gestein bestehen, wäre er eine sogenannte Supererde.

Entdeckt wurde Gliese 832c (das Bild zeigt eine künstlerische Illustration) mithilfe der Radialgeschwindigkeitsmethode. Dabei wird mit Teleskopen die leichte Eigenbewegung des Zentralgestirns (Gliese 832a, der Stern im Bild links) gemessen, die ein Planet mit seiner Gravitation auslöst. Bei Gliese 832a hatten Forscher 2008 bereits einen kalten, jupiterähnlichen Planet namens Gliese 832b entdeckt, der für einen Umlauf um seine Zentralgestirn rund 9,3 Jahre benötigt.

Planet kreist in habitabler Zone um Stern
Gliese 832c kreist laut Angaben eines Teams um Robert Wittenmyer von der University of New South Wales um einen Roten Zwerg und befindet sich demnach am inneren Rand der sogenannten habitablen Zone, in der flüssiges Wasser und damit Leben, wir wir es kennen, möglich wäre. Das System sei quasi so etwas wie eine kleine Ausgabe unseres Sonnensystems, berichten die Forscher, die für ihre Beobachtungen die 6,5-Meter-Magellan-Teleskope sowie ein 3,6-Meter-Observatorium der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile nutzten.

Laut Angaben der Forscher hat Gliese 832c auf dem Earth Similarity Index (ESI) - einer Skala für die Bewertung der Ähnlichkeit eines Himmelskörpers mit unserer Erde - einen Wert von 0,81 (die Erde hat den Wert 1, Anm.). Errechnet wird der ESI aus dem Radius des Planeten, dessen Dichte, seiner kosmischen Geschwindigkeit sowie der Oberflächentemperatur. In dieser Liste rangiert Gliese 832c auf Platz drei und ist damit einer der drei bislang wahrscheinlichsten Kandidaten bei der Suche nach einer zweiten Erde, so die Forscher.

Möglicherweise auch nur eine Super-Venus
Allerdings, so schränken die Wissenschaftler ein, könnte Gliese 832c aufgrund seiner Masse auch eine sehr dichte Atmosphäre besitzen und damit eher einer sogenannten Super-Venus ähneln. Dann, so Chris Tinney von der University of New South Wales, wäre es - nach irdischen Maßstäben - zu heiß für Leben auf dem Planeten.

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