Neue Studie warnt:

Zu viel Vitamin E und Selen erhöhen Krebsrisiko

Wissenschaft
09.05.2014 14:53
Die unkontrollierte Einnahme von Vitamin E und Selen kann laut einer neuen Studie das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöhen. Nahrungsergänzungsmittel und Spurenelemente sollten daher ausschließlich auf ärztliche Empfehlung durch Ernährungsmediziner eingenommen werden, warnt das Österreichische Akademische Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE).

Bereits vor sechs Jahren sorgte das National Cancer Institute in den USA mit einer Studie namens SELECT (Selenium and Vitamin E Cancer Prevention Trail) für Aufsehen, die nachwies, dass die Einnahme von Vitamin E das Krebsrisiko erhöht. 

Der Zusammenhang zwischen dem Versorgungszustand von Selen und Vitamin E und dem Risiko, an einem Prostata-Karzinom zu erkranken, war und ist Gegenstand zahlreicher Studien weltweit. Die vom National Cancer Institut 2001 initiierte SELECT-Studie wurde nach drei Jahren sogar vorzeitig abgebrochen, weil sich in der Gruppe der Probanden, die Vitamin E alleine zu sich nahmen, das Risiko, an einem Prostata-Karzinom zu erkranken, deutlich erhöhte.

Einnahme bringt keine Vorteil - im Gegenteil
Die Ergebnisse einer jetzt veröffentlichten Folgestudie, bei der mehr als 5.000 Männer untersucht wurden, sind nicht weniger alarmierend: Die Verabreichung von Selen und Vitamin E brachte laut Angaben der Forscher keine Vorteile, es zeigte sich vielmehr, dass auch Selen in hohen Dosierungen zur Erkrankung an Prostata-Karzinomen führen kann. Darüber hinaus würden komplexe krebsfördernde Wechselwirkungen zwischen Vitamin E und Selen existieren, warnen die Wissenschaftler.

"Die aktuelle Studie zeigt uns deutlich die Gefahren einer unkontrollierten Einnahme von Vitamin E und Selen. Beides ist in Nahrungsergänzungsmitteln, die in jedem Supermarkt gekauft werden können, enthalten und kann im schlimmsten Fall zur Erkrankung an tödlichem Prostata-Krebs führen", warnte ÖAIE-Präsident Kurt Widhalm. 

Konsum nur auf ärztliche Empfehlung
"Das Gebiet der klinischen Ernährungsmedizin ist heute durch die Anpreisungen von verschiedensten Nahrungsergänzungen und von besonderen Diätformen derart komplex geworden, dass nur wissenschaftlich ausgebildete Ernährungsmediziner fachlich fundierte Verordnungen und Empfehlungen abgeben können", so Widhalm.

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