Drama in Argentinien

Mädchen neun Jahre bei Wasser und Brot gefangen

Ein 15 Jahre altes Mädchen ist in Argentinien von seinen Pflegeeltern neun Jahre bei Wasser und Brot eingesperrt worden. Als die Polizei die Jugendliche befreite, habe sie nur noch 20 Kilogramm gewogen, berichteten Lokalmedien. Die Pflegeeltern, die das Mädchen seit 2001 in Buenos Aires in Obhut hatten, sind in Haft.

Das Opfer wurde bereits vergangenen November befreit, der Fall kam jedoch erst am Mittwoch ans Licht, nachdem ein Antrag auf Haftaussetzung für die Pflegeeltern abgelehnt wurde. Diese waren wegen des Vorwurfs der Sklaverei, der schweren Körperverletzung und Freiheitsberaubung festgenommen worden.

Mädchen mit Hund und Affen in Garage eingesperrt
Nach Justizangaben hatte eine drei Jahre ältere leibliche Schwester das Mädchen aufgespürt und die Behörden alarmiert. Das Mädchen sei in einer Garage nur mit einem Hund und einem Affen eingesperrt gewesen, wie die Zeitung "Clarin" berichtete. Die 15-Jährige sei misshandelt worden, habe Futterreste für die Tiere gegessen und sei nur knapp dem Hungertod entgangen.

Die 15-Jährige sagte nach ihrer Befreiung aus, dass sie in der ganzen Zeit nur zweimal die Garage habe verlassen können. "Glücklicherweise, hat sich ihr Befinden deutlich verbessert. Sie hat zugenommen, und der Gesundheitszustand ist stabil", berichtete "Clarin" am Donnerstag. Die Pflegeeltern sollen Anhänger des Kultes "San La Muerte" (Heiliger Tod) sein, dessen Leitbild ein Skelett ist.