Der Sitzungsaal des niederösterreichischen Landtages wird ab Jänner 2026 umgebaut, nachdem der bisherige in die Jahre gekommen war. Die „Krone“ hat sich das „Ausweichquartier“ angesehen.
Ab Jänner 2026 bis Dezember 2027 tagen die 56 Abgeordneten von ÖVP, FPÖ sowie SPÖ, Grünen und Neos im Leopoldsaal des Landhauses. Zwei Jahre weicht man den Bauarbeiten im „Schiff“ aus, bis der neue Landtagssaal bezogen werden kann. Der alte Saal wurde im Mai 1997 eröffnet. 30 Jahre später ist er technisch und gesellschaftlich gealtert. „Wir haben festgestellt, wir können nicht von allen anderen öffentlichen Gebäuden Barrierefreiheit verlangen, und das bei uns im Landtag nicht einhalten“, sagt Landtagspräsident Karl Wilfing (ÖVP). Am Freitag sahen sich die Parteien erstmals an ihrem (Ersatz-)Arbeitsplatz für die nächsten zwei Jahre um.
SPÖ hofft auf dickeren Sparstift
Auch die sozialdemokratische 3. Landtagspräsidentin Elvira Schmidt war bei der Führung dabei. Als im März 2024 der Landtag den Umbau beschloss, stimmte die SPÖ aber dagegen. Kritik: In Zeiten der Teuerung solle sich die Regierung keinen neuen Landtagssaal gönnen. „Doch wir unterstützen natürlich eine demokratische Entscheidung“, heißt es. Zudem seien die Kosten schon wieder etwas reduziert worden durch Einsparungen. „So günstig wie möglich“, sei der Auftrag, sagt 2. Präsident Gottfried Waldhäusl (FPÖ).
„Second-Hand“-Sessel im neuen Saal
Insgesamt kostet der neue Saal um die 11,2 Millionen Euro. Gespart wird, wo es nur möglich ist. Die alten Sessel aus dem bisherigen Saal werden aber nicht nur aus Kostengründen weiterverwendet, sondern auch „weil sie echt ein Hit sind“, sind sich alle Parteien einig. Für diesen Komfort müsse man während der Bauzeit eben enger zusammenrücken, denn das Übergangsquartier im Leopoldsaal ist nur 160 Quadratmeter groß im Vergleich zu den 600 Quadratmeter im richtigen Saal. „Demokratie ist nicht immer Komfortzone, und momentan ist sie sowieso unter Druck“, beschreibt Grünen-Chefin Helga Krismer den neuen Arbeitsplatz.
Weniger Glas, aber mehr Transparenz
Umgebaut wird nicht nur der barrierefreie Zugang zum eigentlichen Landtagssaal: Künftig blicken die Abgeordneten auch direkter ins weite Land, denn die Sitze werden mehr „nach außen gerichtet“. „Das macht nicht nur mit dem Raum was, sondern auch mit dem Menschen“, sagt Wilfing. Die große Glasfront wird zu zwei Dritteln verbaut. Denn Beton ist billiger und dämmt besser. Trotzdem sei das ganze Projekt „transparent“, freuen sich die Neos, Bis zur Fertigstellung können Landtagssitzungen aus dem Leopoldsaal vie Live-Stream online verfolgt werden. Vor Ort wird es auchn einige Plätze für Zuschauer und Journalisten geben. Wilfing: „Es wird eben kuscheliger und familiärer.“
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