Salzburg verzeichnet österreichweit den höchsten Anstieg bei Unternehmenspleiten! Insgesamt 421 Betriebe mussten 2025 im Bundesland Insolvenz anmelden, so der Kreditschutzverband KSV1870. Ein Blick in die Zukunft bleibt düster ...
In Salzburgs Wirtschaft krachte es heuer an allen Ecken und Enden. Ein Rekordpleitenjahr 2025 war die Folge. Die eröffneten Insolvenzen stiegen auf 236 Fälle (plus 12,9 Prozent). Alarmierende Zahlen zeigen sich bei den Gläubigern: deren Zahl wuchs um 50 Prozent auf 4.800.
Salzburgs Wirtschaft kämpft mit hohem Kostenniveau, anhaltender Rezession und schwächelnder Inlandsnachfrage – die Exportabhängigkeit ist niedriger als etwa in Oberösterreich. Tourismus und Kultur bleiben positive Impulse.
Positive Entwicklung bei Schadenshöhe
Obwohl mehr Insolvenzfälle verzeichnet werden, reduzierten sich die vorläufigen Schulden der Pleitefirmen um 47,3 Prozent auf rund 201 Millionen Euro. Und noch etwas Positives gibt es in der Pleitewelle des Jahres zu vermelden: Gab es 2024 noch neun Großinsolvenzen über 10 Millionen Euro Passiva, waren es im laufenden Jahr nur zwei.
Die BoutiqueHomes GmbH von Ex-Red-Bull-Manager Norbert Kraihammer aus Mattsee und die Flachauer WEISS GmbH waren dies. „Über den Holzhändler WEISS GmbH war bereits 2024 ein Verfahren anhängig. Die Sanierung scheiterte und es musste neuerlich Insolvenz angemeldet werden“, so Ines Kurz, Insolvenzexpertin beim KSV1870.
Besorgniserregend ist der massive Anstieg von Verfahren die erst gar nicht eröffnet wurden: 185 Unternehmen (plus 38 Prozent) fehlten die erforderlichen 4.000 Euro Gerichtskosten. Petra Wögerbauer, KSV1870-Regionalleiterin: „Gläubiger und Steuerzahler tragen die Kosten. Oftmals auch die Schuldner selbst, die ohne ordnungsgemäße Abwicklung weitere Schulden anhäufen. Rechtswidriges Verhalten bleibt oft verborgen, da kein Insolvenzverwalter eingesetzt ist.“
Österreichweit auf Platz 5 bei den Fällen
Im Branchenranking führen Handel (79 Fälle), Bauwirtschaft (57) und Gastronomie (50) an. „Hohe Kosten, sinkende Nachfrage, Online-Konkurrenz und Bürokratie bilden eine gefährliche Mischung“, erklärt Wögerbauer. Die Bauwirtschaft leidet unter schwacher Auftragslage, den Kosten und Personalengpässen – oft zündet eine Insolvenz dort eine Kette von Folgeinsolvenzen. Wie im Fall der Oberreiter und Hausbacher Gruppe.
Österreichweit haben Salzburg und Oberösterreich den höchsten Anstieg. In Fällen liegt Salzburg mit 421 Pleiten auf Platz fünf, gefolgt von Tirol (417, plus 14,9 Prozent).
Für 2026 scheint es ähnlich düster. Der KSV1870 prognostiziert ein ähnliches Insolvenzaufkommen wie 2025, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht ändern. Notwendig wären stärkere wirtschaftliche Impulse: gezielte Förderungen für Digitalisierung, Energieeffizienz und Mitarbeiterqualifizierung.
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