Verunsicherte Besitzer von Freizeitwohnsitzen im Gasthaus und Kontrollore, die an Feiertagen in der Früh klingeln: Das ist für die Wirtschaftskammer Tirol nicht mehr länger tragbar. Das Präsidium macht Geld locker.
Kontrollen von Freizeitwohnsitzen treiben bisweilen seltsame Blüten: Die „Krone“ berichtete bereits über kuriose Fälle. Diese sorgen besonders in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel für gehörigen Unmut: Denn die Freizeitwohnsitze werden hier nicht nur als Übel und Unheil gesehen, sondern auch als bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Regionale Wertschöpfung 200 Millionen Euro pro Jahr
Wie bedeutend, dem ging eine Kaufkraft-Studie bereits im Jahr 2020 auf den Grund. „In dieser Diskussion wedelt der Schwanz mit dem Hund“, findet Hermann Huber, WK-Bezirksobmann in Kitzbühel, deutliche Worte: „Wir reden hier von einer Wertschöpfung für die Region von einer Milliarde Euro in fünf Jahren, die mutwillig aufs Spiel gesetzt wird“, ärgert sich Huber über die „einseitige Diskussion“, wonach Freizeitwohnsitze mitschuld an der Wohnungsmisere in Tirol seien.
Wir reden hier von einer Wertschöpfung für die Region von einer Milliarde Euro in fünf Jahren, die mutwillig aufs Spiel gesetzt wird.
Hermann Huber, WK-Bezirksobmann Kitzbühel
Druck auf Zweit- und Freizeitwohnsitze
„Die Diskussion hat auch schon bedenkliche Züge angenommen. Mir wurde ein Fall geschildert, dass Freizeitwohnsitz-Benützer im Gasthaus gefragt haben, ob sie hier überhaupt bedient werden. So sehr ist die Sache bereits aus dem Ruder gelaufen.“ Höchste Zeit also für ihn als im Juni neugewählter Kammerfunktionär, etwas zu unternehmen.
Studie von WK-Präsidiale finanziert
Eine neue Kaufkraftstudie musste her, samt Strategie, wie diese möglichst wirkungsvoll unter die Leute gebracht wird. Dafür wurde sogar das Präsidialbudget mit 80.000 Euro angezapft. Das Problem dabei: WK-Präsidentin Barbara Thaler konterkariert damit die Bemühungen der Landesregierung, bei Freizeitwohnsitzen die Gangart eher zu verschärfen als zu lockern. LH Mattle soll „not amused“ sein ...

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