Von Ball getroffen

Wiener Urlauber will Entschädigung von Tiger Woods

Sport
18.03.2014 17:12
Es sollte der Höhepunkt einer lange geplanten USA-Reise eines 50-jährigen Wieners werden: der Besuch eines Golfturniers mit den 30 Besten der Welt. Für einen passionierten Golfer ein Traum. Doch vor Ort geriet er in beträchtliche Gefahr. Golf-Star Tiger Woods verpatzte einen Schlag, der Ball flog in die Zuschauermenge, wo auch der Urlauber stand. Er wurde am Kopf verletzt, musste genäht werden und fordert nun Entschädigung.

"Die Reise war ein Geschenk meiner Frau zum 50er", erzählt Günter Z. nach der Rückkehr nach Wien. Nach einer Besichtigung von New York flog das Ehepaar nach Miami. Am Sonntag, dem 9. März, trennten sich die Wege der beiden. Die Frau blieb am Strand, und ihr Mann fuhr zu den World Golf Championships, einem hoch dotierten Turnier mit den besten Golfern der Welt.

Ball von Woods nahm ungewollte Richtung
"Ich bin zuerst bei der Driving Range gestanden und habe Tiger Woods beobachtet", erzählt Z., "dann bin ich mit ihm zu Loch 1 gewechselt." Der Urlauber aus Wien postierte sich am Rande des Feldes, dort, wo viele andere begeisterte Golf-Fans standen. Tiger Woods holte aus, doch der Schlag bekam einen deutlichen Drall nach rechts.

Er flog mitten in die Zuschauermenge und traf Z. genau am Kopf. Mit einer blutenden Verletzung, die später mit fünf Stichen genäht werden musste, ging der Mann am Rand des Spielfeldes in die Knie. Sah, wie Tiger Woods auf ihn zukam und ihm als eine Art Wiedergutmachung einen von ihm signierten Handschuh überreichte. Damit schien die Sache für den Spieler erledigt.

"Zwei Tage musste ich mit Kopfschmerzen im Hotel bleiben"
Nicht für Z., denn der wurde von einer Mitarbeiterin des Tour-Veranstalters in ein Spital zur Behandlung gebracht. Dort hieß es: "Schonung, kein Aufenthalt in der Sonne." Z.: "Der Rest meines USA-Urlaubs war versaut. Zwei Tage musste ich mit Kopfschmerzen im Hotelzimmer bleiben, und nachher konnte ich auch nur bedingt machen, was wir geplant hatten."

In Wien zurück, wendete er sich an Anwalt Eduard Wegrostek. Z. will jetzt auch mithilfe eines Juristen in Florida prüfen lassen, welche Art von Schadenersatz ihm zusteht und wer verantwortlich ist. Der Handschuh ist ihm an "Entschädigung" zu wenig: "Bei Amateuren ist üblich, dass sie 'Fore' schreien, wenn ein Ball danebengeht. Hier hat mich niemand gewarnt, sonst hätte ich ausweichen können. Der Ball flog schließlich sechs Sekunden. Das ist fahrlässig."

Für Tiger Woods endete das Golf-Wochenende in Miami mit einem Debakel. Nach starken Rückenbeschwerden wurde er nur 25.

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(Bild: KMM)
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