Die Gehälter-Debatte in der Wirtschaftskammer treibt einigen die Zornesröte ins Gesicht. Unterdessen waren die Grünen beim Tag der offenen Türe nicht ganz so grün. Ein „Politik inoffiziell“ von Claus Meinert, Chefredakteur der „Tiroler Krone“.
Natürlich würde die Wirtschaftskammer – so wie sie es immer wieder gerne macht – die „ganze Sache“ aussitzen. Sprich die Debatte um die teils unverschämten „Anpassungen“ der Funktionärsentschädigungen sowie auch die Diskussion um die Erhöhung der Gehälter für die Mitarbeiter am liebsten mal ruhen lassen. „Gras drüber wachsen lassen“ nennt man das im Politjargon. Aber ganz so einfach ist die Sache nicht.
Aber mal ganz ehrlich. Sehr viele dieser sogenannten Funktionäre in der Kammer stechen in der Privatwirtschaft nicht gerade mit Ideen und tollen Erfolgen ihres Betriebes hervor.
Ein Insider
Vielen ist die WK ein Dorn im Auge
Denn es gibt genug Vereinigungen, denen der „Selbstbedienungsladen“ Wirtschaftskammer ein Dorn im Auge ist. Sei es die Industriellenvereinigung oder die Adler Runde – interessanterweise sind deren Präsidenten (bei der IV Tirol ist es Präsident Max Kloger, bei der Adler Runde ist der Vorsitzende Christian Karl Handl) bislang ruhig geblieben. Ganz anders der Präsident der Tiroler Tourismusvereinigung (TTV), Josef Falkner. Für ihn ist die Wirtschaftskammer ein „aufgeblasener Apparat“, der meist mit sich selbst beschäftigt sei, während die Unternehmer mit steigenden Energie- sowie Lohnkosten und immer mehr Bürokratie zu kämpfen hätten und zusehen müssten, wie sie einigermaßen durch die Krisen und über die Runden kommen.
„Manche brauchen Kammer, um zu überleben“
Natürlich sei es gut, wenn es Unternehmer gebe, die sich um die Belange der Wirtschaft kümmern. „Aber mal ganz ehrlich. Sehr viele dieser sogenannten Funktionäre in der Kammer stechen in der Privatwirtschaft nicht gerade mit Ideen und tollen Erfolgen ihres Betriebes hervor. Manche brauchen eher sogar die Kammer, um überhaupt zu überleben. Ausnahmen gibt es natürlich“, betont ein Insider. Man wird also sehen, ob es zu Reformen in der Kammer kommt oder ob einmal so lange zugewartet wird, bis eben „Gras über die ganze Sache“ gewachsen ist.
Wasser predigen, aber Wein bevorzugen
Apropos Gras über eine Sache wachsen lassen. Diese Taktik beherrschen auch die Grünen, das haben sie das eine oder andere Mal bereits unter Beweis gestellt. Und auch, dass sie gerne Wasser predigen, aber letztlich doch besten Wein bevorzugen. Der Tag der offenen Tür im Landhaus in Innsbruck lieferte diesbezüglich wieder einmal eindrucksvoll den Beweis, wie die Ökofundis zwar stets die Gesellschaft anprangern, dass sie zu wenig umweltbewusst ist, sie selbst aber – gelinde gesagt – nicht gerade die perfekten Vorbilder sind.
Sowohl bei den Neos als auch bei den Grünen wurden Einwegbecher verwendet und bei den Grünen auch Pappteller. Auch die Giveaways der Parteien sind zum Teil wenig nachhaltig.
Aus dem Protokoll
So gab es von der Organisation „Green Event Tirol“ bei besagtem Tag der offenen Tür am 26. Oktober anonym Kontrollen, ob denn die Veranstaltung auch wirklich den Vorgaben eines Green Event entsprechen würde. Zusammengefasst heißt es im Protokoll wörtlich: „Der Außenbereich war sehr zufriedenstellend. Mit klarer Kennzeichnung von Bio und Regionalität, ausschließlich Mehrweg, guter Abfalltrennung und super Barrierefreiheit.“
Einwegbecher und wenig nachhaltige Giveaways
So weit, so gut. Dann der Nachsatz: „Leider war das drinnen in den Parteibüros wieder nicht der Fall. Sowohl bei den Neos als auch bei den Grünen wurden Einwegbecher verwendet und bei den Grünen auch Pappteller. Auch die Giveaways der Parteien sind zum Teil wenig nachhaltig.“ Aber wie wir gelernte Österreicher bekanntlich wissen, werden uns die Grünen und auch die Neos ausführlichst erklären, warum es sich halt dieses Mal nicht so ausging in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz und höchstwahrscheinlich auch, dass bla bla bla ...
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