Standort im Kloster

Hospizprojekt für Obdachlose: Mehr als ein Raum

Tirol
02.11.2025 07:00

Seit drei Jahren begleitet die Hospiz Gemeinschaft Tirol in Innsbruck auch obdachlose Menschen. Fand das Angebot bisher ausschließlich direkt auf der Straße statt, wurde nun ein eigener Standort im Kapuzinerkloster eröffnet.

Ein Rucksack war bisher alles, mit dem die Mitarbeiter des Projekts „Leo“ der Hospiz Gemeinschaft Tirol ausgestattet waren. Seit drei Jahren begleitet das Team rund um Diplomkrankenpflegerin Elisabeth Draxl schwer kranke und sterbende Menschen, die auf der Straße leben. Benannt ist das Projekt nach dem ersten Menschen, der in seinem Rahmen betreut wurde und verstorben ist.

Kurzfristige Unterkunft in schweren Zeiten
„Leo“ soll auch weiterhin hauptsächlich „auf der Straße“ stattfinden. Doch ab sofort hat die Initiative auch einen fixen Standort. Das Kapuzinerkloster Innsbruck stellt dafür gegen eine Miete von 90 Euro pro Monat zwei Räume zur Verfügung: Neben einem Zimmer, das den Mitarbeitern als Basis und Wärmestube dient, ist ein zweites Zimmer ausgestattet mit Bett, Tisch, Bad.

Gedacht ist es als kurzfristige Unterkunft für wohnungslose Personen, die zum Beispiel gerade aus dem Krankenhaus entlassen wurden und die Nacht nicht sofort wieder im Freien verbringen sollten. Hier bekommt die Person – Platz ist nur für eine – ein Frühstück, mehrmals am Tag schaut jemand nach ihr.

Bischof Hermann Glettler (Mi.) segnete die neue Heimat von „Leo“.
Bischof Hermann Glettler (Mi.) segnete die neue Heimat von „Leo“.(Bild: Johanna Birbaumer)

Liebevoll eingerichtetes Refugium
Im Kapuzinerkloster wurde dafür eigens ein bisschen umgebaut: ein eigener Eingang geschaffen, ein Weg durch den dazugehörigen Garten angelegt. Vor der Eingangstür liegt eine bunte Fußmatte, Blumen schmücken das Fensterbrett, auf dem Bett sitzt ein Teddybär.

Unter dem Beisein aller Projektbeteiligten wurden die Räumlichkeiten diese Woche eröffnet. Bischof Hermann Glettler segnete sie und appellierte an alle Menschen, bei Obdachlosigkeit nicht wegzuschauen: „Wir sind miteinander Menschen.“ 

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