Der neue Berliner „Tatort“ (Sonntag, 20.25 Uhr, ORF 2) beschäftigt sich mit der Fahrradkurier-Szene. Corinna Harfouch ist zum vorletzten Mal als Ermittlerin dabei. Lesen Sie hier, ob es sich lohnt, einzuschalten.
Ein junger Lieferdienst-Fahrradfahrer wird in einer Seitenstraße überfahren. Der Verkehrsunfall entpuppt sich schnell als Mord. Susanne Bonard und Robert Karow suchen im Umfeld des Opfers nach Hinweisen: Der Tote Tomás Rey kam aus Venezuela und wohnte mit seinem Bruder Luis und einem Freund in einer WG. Alle drei hatten keine gültigen Aufenthaltspapiere, lebten und arbeiteten unter falschem Namen in Berlin: „Wir sehen sie natürlich im Stadtbild, all diese Fahrradkuriere. Aber man sieht kaum hin, sie bewegen sich wie Schatten, schnell, verletzlich, manchmal kaum wahrnehmbar“, hat sich Regisseur Torsten C. Fischer für den neuen Berliner „Tatort: Erika Mustermann“ (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2) mit dem Thema auseinandergesetzt. Doch was zu Beginn wie ein Migrationsdrama klingt, wandelt sich im Laufe des Films rasch zu einem Thriller um eine kriminelle Organisation mit Zugang zur deutschen Bundesdruckerei, also jener Organisation, die für das Drucken von Geldscheinen und Dokumenten zuständig ist.
Schritt für Schritt deckt das Ermittler-Duo ein Netz aus Lügen auf und kommt der Wahrheit näher. Das ist spannend und komplex, es sind auch einige überraschende Wendungen dabei. Was einen jedoch überhaupt nicht bei der Stange hält, ist die Chemie zwischen den Hauptdarstellern. Jede Konversation bleibt kühl, neutral und unnahbar, die einzige Geste von Nähe kommt von Bonard, als sie den schlafenden Karow nach einer langen Nacht im Büro zudeckt. Sonst fehlt das Menschliche, man wünscht sich schon, sie mögen sich wenigstens streiten, um irgendwelche Emotionen zu sehen.
Dieses Problem löst sich aber ohnehin bald selbst, denn Corinna Harfouch wird nur noch in einem letzten Fall zu sehen sein, der mit dem Titel „Gefahrengebiet“ für Frühjahr am Ausstrahlungsplan steht. Es folgt ein Solo-Fall von Mark Waschke, wer ihm künftig zur Seite steht, soll bald bekannt gegeben werden.
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