Herzinfarkt, Schlaganfall, schwerer Unfall: Da zählt jede Sekunde. Retter müssen rasch wissen, wohin sie Patienten bringen sollen – über Landes- grenzen hinweg und am besten per Knopfdruck.
Wenn Ärzte – wie bei dem tragischen Fall in Oberösterreich – erst telefonisch Kliniken nach freien OP-Kapazitäten für eine Patientin in Lebensgefahr abklappern müssen, läuft etwas schief im Gesundheitssystem. Und doch ist das gelebte Praxis – auch bei Notarzteinsätzen.
Brauchen Herzinfarkt- oder Schlaganfallpatienten rasch einen Platz in Herzkathederzentren, Stroke Units oder Schockräumen, greifen auch in Niederösterreich Disponenten in Notruf-Leitstellen zum Telefon. Vor allem dann, wenn in grenznahen Regionen rettende Kapazitäten auch in einem Nachbarbundesland angefragt werden sollen.
Infos über Kapazitäten per Knopfdruck
Dieses System will Gesundheitslandesrätin Eva Prischl (SPÖ) rasch aufbrechen: „Mit dem Einsatz moderner digitaler Technik muss es möglich sein, per Knopfdruck Informationen über nahe gelegenen, freie Behandlungsplätze für Notfallpatienten über Bundesländergrenzen hinweg zu erhalten.“
Künftig keine „Telefon-Odyssee“ mehr
Für die Abklärung einer engeren Zusammenarbeit bei der Notfallrettung traf Prischl jetzt mit ihrem Wiener Amtskollegen Peter Hacker zusammen. „Die meisten grenzüberschreitenden Rettungseinsätze gibt ja es zwischen Niederösterreich und Wien“, sagt die Landesrätin.
Die Zusammenarbeit zwischen Notruf NÖ und dem Wiener Rettungsdienst funktioniere gut, wird betont. „Doch wollen wir Strukturen schaffen, die Verzögerungen beim Informationsaustausch über freie Behandlungsplätze verhindern“, so Prischl.
Die technischen Möglichkeiten seien laut Notruf NÖ in Niederösterreich bereits gegeben. Auch Hacker habe höchstes Interesse an engerer Abstimmung im Rettungs- und Notfallsystem, bestätigt Prischl. Weitere Gespräche, auch mit dem Burgenland und Oberösterreich, folgen.

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