Über ein Viertel mehr Salzburger als im Vorjahr sind betroffen. Wer sind die Menschen, die es ein Jahr oder länger nicht in den Arbeitsmarkt schaffen? Die „Krone“ hat nachgehakt. Die Daten und Fakten.
Händeringend suchen viele Betriebe nach Personal. Da wirkt es fast paradox, dass zugleich Zahlen der Langzeitarbeitslosen enorm gestiegen sind. Österreichweit sind 93.790 Arbeitslose länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. Das sind 10.811 Personen und damit 13 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr.
Ein Trend, der sich in Salzburg umso stärker zeigt: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr um 27,7 Prozent gestiegen. 2256 Personen waren Ende September beim AMS entsprechend vorgemerkt – das sind 489 mehr als im Vorjahr.
Höheres Alter und gesundheitlich belastet
Laut AMS Salzburg ist erst einmal nicht überraschend, dass es mehr Langzeitbeschäftigungslose gibt.
Denn die Zahl der Arbeitssuchenden steige ebenfalls schon seit Monaten. Zugleich sei der Anstieg aber kein aktuelles Phänomen, sondern habe in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Was auffällig ist: Knapp die Hälfte der Langzeitarbeitslosen in Salzburg ist älter als 50 Jahre. 62 Prozent sind mit gesundheitlichen Einschränkungen belastet.
Abgesehen davon haben Langzeitarbeitslose oft eine vergleichsweise geringe Ausbildung. Rund 45 Prozent haben laut AMS in Salzburg als höchste abgeschlossene Ausbildung eine Pflichtschule besucht. „Diese Umstände erschweren die Vermittlung“, sagt Julia Kröll, Landesgeschäftsführung AMS Salzburg.
Hinzu komme der derzeit eingetrübte Arbeitsmarkt, wodurch klassische Einstiegsjobs für diese Zielgruppe noch weniger vorhanden seien. Kröll betont, dass es bei der Vermittlung nicht um bloße Existenzsicherung gehe, sondern auch um den Zugang zu einem sozialen Umfeld, Anerkennung und Selbstwert.
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