Bereits seit 14 Jahren züchtet Bernd Rodler jährlich einen Riesenkürbis in seinem Garten, um damit bei einem Wettbewerb abzuräumen. Heuer schaffte er es auf den 2. Platz. Sein Ziel fürs nächste Jahr: ein Kürbis mit noch mehr Gewicht.
Ein zeitintensives Hobby betreibt der 34-jährige Bernd Rodler aus Grafenbach, Bezirk Neunkirchen. Er züchtet seit 14 Jahren jährlich einen Riesenkürbis im garteneigenen Gewächshaus, mit dem er dann zum Wettbewerb antritt. „Dieses Jahr reichte es leider nur für Platz zwei“, so Rodler, obwohl sein Kürbis stattliche 591,8 Kilo auf die Waage brachte.
Kerne kosten zwischen 70 und 900 Euro
Auf 40 m2 konnte das Riesending gedeihen, das Bernd hätschelt und pflegt wie seinen Augapfel. 500 bis 1000 Kilo Komposterde sind notwendig. „Alles bio“, betont er. Die Kerne dafür werden entweder von Züchtern weitergegeben oder im Internet ersteigert. „Da kann ein Kern dann schon mal bis zu 900 Euro kosten“, weiß Bernd.
„Ich starte Anfang April mit vier bis fünf Samen“, so der Kürbisfreak. Den genauen Anbaubeginn richtet er nach dem Mondkalender. Die Kerne starten ihr Leben zuerst in feuchter Küchenrolle. Sobald sie zu keimen beginnen, kommen sie für drei Wochen in eine eigene Aussaaterde und dann erst ins Frühbeet.
Zwei davon schaffen es dann tatsächlich ins Gewächshaus, wo sie beginnen, Ranken und gelbe Blüten zu bilden.
Mit Handbestäubung zum gewünschten Erfolg
Ende Juni beginnt Rodler dann mit der Handbestäubung. Die Pflanze besteht aus weiblichen und männlichen Blüten, wobei die männlichen überwiegen. „Die weiblichen erkennt man daran, dass sie bereits eine winzige Kugel dranhängen haben, aus die dann der Kürbis entsteht“, erklärt er. Bei der Bestäubung streicht er dann etwa zwei Minuten mit dem männlichen Blütenteil über den weiblichen.
Und bald darauf beginnt die eigentliche Arbeit, für die der Hobbygärtner täglich mindestens zwei Stunden aufwendet. Neben Unkraut zupfen, müssen auch die Ranken der Frucht regelmäßig vergraben werden. „So kann sie sich mehr Energie aus dem Boden ziehen und wird größer“, erklärt er.
Ende Juni ist der Kürbis dann etwa so groß wie eine Nuss. „Und er legt täglich zwischen zehn und 15 Kilo zu“. „Jetzt kann man dem Kürbis richtiggehend beim Wachsen zuschauen“, so Rodler.
Besonders wichtig: Wasser mit richtigem PH-Wert
Das richtige Gießen ist nun besonders wichtig. 250 Liter Wasser braucht die Frucht pro Tag. „Dabei muss der PH-Wert zwischen sechs und sieben liegen“, erklärt Rodler. Regenwasser ist dafür gut geeignet. „Unser Leitungswasser hat mit PH-Wert acht zu viel und muss nachbehandelt werden“.
Und jeden Abend wird der Kürbis mit zwei großen Leintüchern zugedeckt. „Unter Tags hat es im Sommer bis zu 40 Grad, in der Nacht kann es auf neun Grad abkühlen“, erklärt Rodler. Durch diese extremen Temperaturschwankungen könnten unschöne Risse entstehen, die einen Disqualifizierungsgrund darstellen.
Wie weiß man, wann der Kürbis „fertig“ ist? „Wenn er keine Blätter mehr hat“, erklärt Rodler. Durch Mehltau, einer Pilzerkrankung, verliert der Kürbis nach und nach seine Blätter. „Und ohne Photosynthese, die ja über die Blätter stattfindet, wächst der Kürbis dann nicht mehr“.
Am 19. September wurde das Prachtstück geerntet „Jetzt bereiten wir ihn für Halloween vor“, freut sich Rodler schon auf viele neugierige Kinderaugen, die am 31. Oktober hoffentlich in Scharren an seinem Haus in Grafenbach vorbeischauen werden.
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