Struktur zeitgemäß?

Stromkunden „brennen“ für riesige Vorstands-Etage

Tirol
27.09.2025 06:00

Wozu brauchen Energieversorger Tiwag und IKB in Tirol jeweils drei Vorstände, wo sie doch so eng miteinander verbandelt sind? Die Kosten dafür betragen jährlich mehr als zwei Millionen Euro – mit Boni, aber ohne Bürokosten.

Von der Tiwag-Homepage ist Thomas Gasser als Vorstand schon gelöscht. Nun noch Alexander Speckle und Michael Kraxner scheinen auf. Der Vorstand werde nun von den bestehenden Mitgliedern geführt „sowie das freie Mandat planmäßig neu ausgeschrieben“, verlautbarte die Tiwag anlässlich der Abberufung. Wann die Ausschreibung erfolgen wird, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Dem Vernehmen nach soll dies nicht vor 2027 passieren.

Ressorts könnten verteilt werden
Bei den Innsbrucker Kommunalbetrieben, wo Gasser ebenfalls als Vorstand tätig war, ist von einer Neuausschreibung des Postens keine Rede. Bei den IKB hatte Gasser relativ wenige Zuständigkeiten, nämlich Stromerzeugung und -vertrieb – die aber ohnehin bei der Tiwag liegen. Im Gegensatz dazu haben seine Vorstandskollegen neun bzw. sieben Ressorts zu verantworten. Bei der Tiwag verhielt es sich ähnlich: Gasser brachte es auf vier, Speckle auf fünf, Kraxner gar auf elf Zuständigkeiten.

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Die aktuelle Situation – geprägt durch die intensive Befassung der beiden Eigentümer Stadt und Tiwag – eröffnet ein nahezu historisches Zeitfenster seit der Gründung vor 30 Jahren, um die IKB krisenfest und zukunftsfähig aufzustellen.

IKB-Aufsichtsrat und DNI-Stadtrat Markus Stoll 

Vorstandsverkleinerung soll Thema werden
Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) als Eigentümervertreter wollte sich in der Woche des Vorstandsrauswurfs nicht festlegen, ob er an der Struktur des Dreiervorstands festhalten oder das Gremium verkleinern will – was ihm Kritik seitens der Opposition von FPÖ und Liste Fritz einbrachte. „Es offenbart sich ein internes und externes Führungsversagen beim Landesunternehmen Tiwag“, stellte Klubobmann Markus Sint fest und ortete auch „politische Führungsschwäche beim Eigentümervertreter Mattle“.

Sondergemeinderat gefordert
Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengrubers Sprecherin verwies auf die Zuständigkeit des Aufsichtsrats bei der Bestellung eines Vorstands. Ob es zu einem Sondergemeinderat kommt, wie dies vom „Neuen Innsbruck“ gefordert worden war, ist unklar: „Das sich durch die Vakanz ergebende Zeitfenster sollte genützt werden, um über eine strategische Neuausrichtung des Innsbrucker Flaggschiffs IKB zu diskutieren“, forderte DNI-Stadtrat Markus Stoll, IKB-Aufsichtsrat a. D: „Es stellt sich die Frage, ob es tatsächlich notwendig ist, drei Vorstände und Büros zu beschäftigen, um gut zusammenzuarbeiten.“

Mehrheitseigentümer bei der IKB ist die Stadt Innsbruck, die andere Hälfte hält die Tiwag. 

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