Überraschender Fund

Zwergplanet Ceres speit Wasserdampf ins All

Wissenschaft
26.01.2014 06:00
Eine überraschende Enteckung haben Astronomen mithilfe des europäischen Weltraumteleskops "Herschel" gemacht. Mit dem mittlerweile in Pension geschickten Infrarot-Observatorium konnten sie beobachten, dass der dort kreisende Zwergplanet Ceres Wasserdampf ins All speit. Die ESA-Forscher vermuten sogar, dass Ceres zu einem beträchtlichen Teil aus Wassereis aufgebaut ist.

"Es ist das erste Mal, dass man Wasser im Asteroidengürtel entdeckt hat", sagt der Hauptautor der Studie, Michael Küppers vom European Space Astronomy Centre der ESA in Spanien. Der Fund sei ein Beweis dafür, dass Ceres eine eisige Oberfläche und eine Atmosphäre habe. In Daten, die "Herschel" bereits im Oktober 2012 zur Erde funkte, haben Forscher um Küppers Hinweise darauf gefunden, dass pro Sekunde rund sechs Kilogramm Wasserdampf von Ceres aus ins All verdampfen.

Mehr Wasser als auf der Erde?
Laut Angaben der Astronomen kommt der Wasserdampf wohl von zwei leicht dunkleren Stellen des Zwerplaneten, dessen Oberfläche in etwa der von Argentinien entspricht. Woher genau, ist bislang noch unklar. Möglicherweise stamme er von Eisflecken auf seiner Oberfläche oder steige aus sogenannten Cryovulkanen (Eisvulkane, Anm.) aus dem Inneren von Ceres, der lange Zeit als Asteroid galt, empor, schreiben die Forscher im Fachmagazin"Nature". Sie schätzen, dass es auf dem Zwergplaneten möglichweise mehr Wasser gibt als auf der Erde.

Wie die Oberfläche von Ceres aussieht, lässt sich derzeit nur erahnen. Selbst auf Aufnahmen der zurzeit modernsten Teleskope sowie auf Bildern des Weltraumobservatoriums "Hubble" (kleines Bild) lassen sich nur grobe Strukturen - darunter ein großer weißer Fleck - erkennen. Diesbezüglich Abhilfe schaffen soll die NASA-Sonde "Dawn", die den Himmelskörper voraussichtlich im Februar 2015 erreichen wird (siehe Infobox).

Vor über 200 Jahren entdeckt
Ceres - benannt nach der römischen Göttin des Ackerbaus - wurde anno 1801 vom italienischen Astronomen Giuseppe Piazzi entdeckt und galt lange als Asteroid. Er wird erst seit 2006 zur Gruppe der Zwergplaneten gezählt. Mit einem Äquatordurchmesser von 975 Kilometern ist er das größte Objekt im sogenannten Asteroiden-Hauptgürtel.

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