Der – erfolgreiche – massive Polizeieinsatz mit Hubschrauber, Hunden, Drohne und mehreren Streifen gegen zwei rumänische Opferstockdiebe im Tiroler Brixen im Thale (Bezirk Kitzbühel) wirft Fragen auf. Der stellvertretende Bezirkskommandant rechtfertigt die Mittel.
Zwei Männer versuchten bekanntlich am Dienstag gegen 16.05 Uhr aus einem Opferstock in der Pfarrkirche Brixen im Thale Geld zu fischen. Dabei hat ein Zeuge sie gesehen, sie flüchteten.
Fahndung wie nach Banküberfall
Die Polizei hatte daraufhin eine große, kosten- und personalintensive Fahndung eingeleitet, wie man sie sonst eigentlich von Banküberfällen kennt. Daran beteiligt: mehrere Polizeistreifen, eine Drohne, drei Diensthundestreifen, eine örtliche Polizeihundeführerin und sogar der Polizeihubschrauber.
Rumänen wohl ohne Beute
Der Einsatz war – wohl ob des Großaufgebots – bald beendet: Nach dem Verlassen eines Zuges in Westendorf gab es für die Täter kein Entkommen mehr. Zwei Rumänen (33) wurden festgenommen, dazu ein Landsmann (21), der ein Fluchtauto lenkte. Zwei gestanden die – gescheiterte – Tat, bei der sie wohl nichts erbeuteten. Alle befanden sich am Mittwoch noch in Polizeigewahrsam, die Vernehmungen waren am Laufen. Die Staatsanwaltschaft muss jetzt über eine mögliche Untersuchungshaft entscheiden.
Es handelt sich immerhin zumindest um schweren Diebstahl, möglicherweise um gewerbsmäßigen Diebstahl. Den Polizeihubschrauber wird man künftig aber nicht bei jedem Opferstockdiebstahl anfordern.
Josef Feyersinger, Kommandant-Stv. der Polizei im Bezirk Kitzbühel
Bild: ZOOM Tirol
Passt die Verhältnismäßigkeit?
Der erfolgreiche Einsatz wirft dennoch Fragen auf. Stimmte die Verhältnismäßigkeit sämtlicher eingesetzten Mittel angesichts des Delikts?
„Es handelt sich immerhin zumindest um schweren Diebstahl, möglicherweise um gewerbsmäßigen Diebstahl“, betont Josef Feyersinger, Kommandant-Stellvertreter der Polizei im Bezirk Kitzbühel. Der Kraftakt mit den massiven Mitteln sei auch deshalb möglich gewesen, weil sich gerade mehrere Streifen in der Nähe befunden hätten und die Drohne ebenfalls im Dienst gestanden sei. Zudem habe man auf Polizeihundeführer zurückgreifen können, die sich zu der Zeit nach einer Übung auf dem Weg nach Lienz befanden.
Polizeihubschrauber immer eine Option
Und der Hubschrauber sei immer eine Option bei einer Fahndung im Gelände. „Freilich“, schränkte Feyersinger ein, „werde man künftig nicht bei jedem Opferstockdiebstahl den Heli anfordern.“
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