RH übte Kritik

Pathologie: Wie das Land Kostenexplosion erklärt

Tirol
16.09.2025 19:00

Eine Ausgabensteigerung von 2,29 Millionen Euro auf 9,63 Millionen Euro in nur sechs Jahren. Das ist nur ein Kritikpunkt in einem vernichtenden Rechnungshofbericht zum Pathologie-Institut der landeseigenen Tirol Kliniken. Wie das Land dies erklärt und was jetzt geplant ist. 

Kostensteigerungen von 2,29 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 9,63 Millionen Euro 2023. Fremdleistungen im Wert von 1,93 Mio. Euro in nur einem Jahr. Ärztegehälter, die bis zu 50 Prozent über denen von Kollegen liegen. Chefs, die Aufträge an eigene Privatunternehmen vergeben.

Das sind nur ein paar der größten Kritikpunkte des Rechnungshofes an den Tirol Kliniken und ihrem pathologischen Institut, kurz Innpath. Wie berichtet, haben die landeseigenen Tirol Kliniken die Innpath GmbH 2018 gegründet. Vorausgegangen ist ein jahrelanger Streit mit der Medizin-Uni, die früher die Befunde lieferte. Eine Rückkehr zu diesem System schließt man beim Land heute aus. „Die Innbath GmbH erbringt wesentliche Leistungen in der Patientenversorgung, weshalb ihr Weiterbestehen auch gesichert werden soll – daran zweifelt auch der Rechnungshof nicht“, heißt es auf Anfrage der „Krone“.

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Maßgeblicher Preistreiber waren in den vergangenen Jahren auch die Gehaltsabschlüsse sowie Kosten für notwendiges Verbrauchsmaterial.

Erklärung des Landes

Die stark gestiegenen Kosten werden mit dem Aufbau der Struktur, hohen Gehaltsabschlüssen, mehr Bedarf an Befunden und der Teuerung erklärt. „In Relation zur Versorgungsleistung liegen die Kosten im Vergleich mit anderen Universitätskliniken im österreichischen Durchschnitt“, verteidigt das Land die Ausgaben.

„Möglichkeit für mehr Kooperation wird geprüft“
Zumindest die Zusammenarbeit mit der Medizin-Uni – wie sie der Rechnungshof eingemahnt hat – soll wieder intensiviert werden. Am Mittwoch wird dazu eine erste Kooperation in Innsbruck vorgestellt. Weitere sollen geprüft werden, wird versprochen. Ob das die davongaloppierenden Kosten einfängt, das bleibt abzuwarten.

Abschließend wird vom Land noch betont, dass die pathologischen Institute von Med-Uni und Tirol Kliniken unterschiedliche Schwerpunkte haben – einmal die Patientenversorgung, einmal die Forschung. Fachleute und Geräte, die dafür gebraucht werden, sind die gleichen. Warum das also nicht unter einem Dach passieren kann, ist schwer verständlich.

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