Fund in Sternhaufen

Erstmals Planeten um einen Sonnenzwilling entdeckt

Wissenschaft
15.01.2014 14:05
Mithilfe des HAPRS-Planetenjägers, einem 3,6-Meter-Teleskop der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile, und weiteren Teleskopen auf der ganzen Welt haben Forscher jetzt drei Planeten um Sterne im Sternhaufen Messier 67 entdeckt - darunter erstmals einen Exoplaneten, der um einen Stern kreist, der zu den seltenen Sonnenzwillingen zählt.

Obwohl die Existenz von bereits mehr als tausend Planeten außerhalb unseres Sonnensystems (den Exoplaneten) bestätigt ist, wurde bis dato nur eine Handvoll in Sternhaufen gefunden. Bemerkenswert ist laut Angaben der Forscher auch, dass einer der drei Planeten um einen Mutterstern kreist, der zur Kategorie der seltenen Sonnenzwillinge - Sterne, die in all ihren Eigenschaften fast identisch mit unserer Sonne sind - gehört.

88 Sterne über Jahre beobachtet
Forscher um Anna Brucalassi vom Max-Planck-Institut für Extraterresitsche Physik in Garching bei München haben mit HARPS (kleines Bild) 88 sorgfältig ausgesuchte Sterne im Sternhaufen Messier 67 über einen Zeitraum von sechs Jahren beobachtet und nach den winzigen verräterischen Bewegungen der Sterne zur Erde hin und von ihr weg gesucht, die auf die Präsenz von Planeten in der Umlaufbahn hindeuten.

Dabei entdeckten die Astronomen drei Planeten - zwei um einen sonnenähnlichen Stern und einen um einen massereichen, weit entwickelten sogenannten Roten Riesenstern. Die ersten beiden Planeten haben jeweils etwa ein Drittel der Jupitermasse und umkreisen ihren Mutterstern in sieben bzw. fünf Tagen, der dritte benötigt für einen Umlauf um sein Zentralgestirn 122 Tage und ist massereicher als der Jupiter.

Erstmals Planet bei Sonnenzwilling entdeckt
Es stellte sich heraus, dass der erste dieser Planeten einen bemerkenswerten Stern umkreist: Es handelt sich um einen nahezu perfekten Sonnenzwilling, einen der sonnenähnlichsten Sterne überhaupt. Der Stern ist der erste Zwillingsstern der Sonne in einem Sternhaufen, bei dem ein Planet gefunden wurde.

Der Sternhaufen Messier 67 befindet sich etwa 2.500 Lichtjahre entfernt im Sternbild Krebs und enthält etwa 500 Sterne, von denen viele leuchtschwächer sind als die normalerweise zur Exoplanetensuche anvisierten Sterne. Der Versuch, hier das schwache Signal von möglichen Planeten zu detektieren, habe HARPS an seine Grenzen gebracht, berichten die Forscher.

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