Salzburger Liga

Auf Puch-Jubiläum folgt ein Treffen nach 78 Jahren

Salzburg
08.09.2025 11:30

Nach der Feier zum 80. Geburtstag am Samstag schließt sich bei Ex-Zweitligist Puch dieser Tage ein Kreis. In über sieben Jahrzehnten hatte der Verein nur drei Obmänner. Der „Krone“ weiß, warum einer von ihnen gleich zum Einstand eingesperrt wurde.

Das Jubiläum samt Salzburger Liga-Derby und Legendenkick vor 500 Zuschauern gegen Hallein am Samstag brachte einstige Weggefährten teils nach Jahrzehnten auf den Pucher Platz zurück. Mancher war 16 Jahre nicht da, Ex-Spieler Kristijan Rajic – der Bruder von Ex-Profi Mihael – reiste gar aus Zagreb an. Sogar Ex-Obmann Richard Müller, unter dem in den 1980ern der Aufstieg begann, schaute vorbei. Wie auch dessen Nachfolger Peter Weidisch. Neben ihnen hatte es mit dem langjährigen Arbeiterkammer-„Vize“ Oskar Weidisch bis 2021 in 76 Jahren überhaupt nur drei Obmänner gegeben. Oskars Urenkel Tobias Suppik fertigte dazu ein Gemälde an.

Das Gemälde der drei Langzeit-Obmänner von Unterhaus-Kicker Tobias Suppik. Von links Richard ...
Das Gemälde der drei Langzeit-Obmänner von Unterhaus-Kicker Tobias Suppik. Von links Richard Müller, Oskar und Peter Weidisch.(Bild: zVg)

Weidisch junior, der in Bälde 75 wird, erinnert sich an die Anfänge: „Die Gründung erfolgte drei Monate nach Kriegsende. Im Dorf lebten keine 2.000 Leute. Im Lager, wo der Platz entstand, gab’s ganze 1.000 Flüchtlinge.“ Spannend wurde es ab der „Palastrevolution“ unter Rudi Quehenberger 1972. Weidisch junior stieg als Sektionsleiter ein – und wurde gleich arretiert. „Ich sollte einen Spieler am letzten Transfertag aus Taxham holen. Sie haben mich dort bis Mitternacht in einer Kammer eingesperrt.“ Der Spieler landete beim SAK, der interveniert hatte. Taxham-Boss damals war der spätere Verbandschef Razocher, vor der Tür stand ein Nonntaler mit Hund Wache.

„Waren nie ein Satellitenverein“
In der 2. Liga (1992 bis 95), als das Dorf österreichweit bekannt wurde, holte man Salzburger Talente, die noch nicht reif für oben waren, wie etwa den späteren Nationalspieler und Italien-Legionär Robert Ibertsberger. „Wir waren aber nie ein Satellitenverein der Austria“, stellt Weidisch klar.

Kurios: Als Violett Stürmer Didi Emich wollte, erfuhr man in Puch, dass der eh nur Leihspieler war – also kein Transfer nötig. Der Verlust tat dennoch weh, weil zugleich Knipser Schurl Wimmer mit Herzmuskel-Blessur länger ausfiel. Er sollte mit 23 Goals der erfolgreichste Schütze der Tennengauer in der 2. Division werden. Trotz des Setzens auf Talente missglückte leider auch die Ära von Coach Heribert Weber. Er sollte auf Wunsch von Otto Baric als dessen Nachfolger bei der Austria aufgebaut werden, zog aber nach nur einem halben Jahr zur U21-Nationalmannschaft weiter. Und fand dann doch den Weg zurück zu den Violetten.

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Wir haben in kurzer Zeit eine coole Mannschaft zusammengestellt und wollen eine solide Saison spielen.

Puch-Trainer Daniel Buhacek

Alle Wege führen nach Mauterndorf
Der Lungauer Dorfklub Mauterndorf (heute 2. Klasse Süd) war 1947 der erste Heim-Gegner der Pucher überhaupt. Das Landescup-Spiel am Mittwoch im Lungau wird zugleich der erste Treff seit 78 Jahren. Womit sich direkt aufs Jubiläum folgend ein schöner Kreis schließt. Auch schön: Von den 22 einstigen Gegnern in Liga zwei sind seither 20 in Konkurs gegangen, Puch selbst indes nie. „Wir hatten in der 2. Liga ein Budget von drei Millionen Schilling, nur einen einzigen Profispieler“, betont Weidisch.

Den Abgesang haben Auguren schon mehrfach angekündigt. Passiert ist er noch nicht. Seit Sommer ist ein neuer Vorstand rund um Manfred Kolle-Wallner im Amt. Trainer Daniel Buhacek hat den Blick nach vorne gerichtet: „Wir haben in kurzer Zeit eine coole Mannschaft zusammengestellt und wollen eine solide Saison spielen“, betont er. Mit sechs Punkten aus ebenso vielen Spielen hat man derzeit Rang zehn inne.

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