FP-Tierschutzlandesrat

Wolf und Co: „Abschüsse sind letzte Konsequenz“

Steiermark
03.09.2025 08:00

Im Tierschutz liegt in der Steiermark nach wie vor vieles im Argen. Der politisch zuständige Landesrat Hannes Amesbauer (FPÖ) über Konflikte mit Wölfen und Fischottern – und Kritik an der neuen Tierschutzombudsfrau.

Bald wird er verliehen, der so wichtige Tierschutzpreis von Land und „Krone“! Was wird Landesrat Hannes Amesbauer zudem in seinem Bereich an Akzenten setzen?

„Krone“: Herr Landesrat, im Oktober werden fünf Steirer, die im Tierschutz Meilensteine setzen, mit dem Preis von Land und „Krone“ ausgezeichnet. Sie haben bei Ihrem Amtsantritt sofort gesagt, dass Sie diesen weiterführen möchten. Warum?
Hannes Amesbauer: Weil Tierschützer in unserem Land teils Unglaubliches leisten. Zumeist ohne, dass sie dafür einmal ein Dankeschön bekommen. Mit dem Preis stellen wir sie dahin, wo sie hingehören: vor den Vorhang, auf ein Podest.

Sie sind jetzt seit Dezember im Amt, haben gleich bekräftigt, das Motto Ihres Vorgängers auch auf Ihren Fahnen zu tragen. Also, dass die Steiermark das Tierschutzland Nr. eins wird. Irgendwie hat man aber das Gefühl, dass da im Tierschutz außer dem Preis bislang Akzente von Ihnen fehlen?
Wir sind an vielem dran, vor allem an den Baustellen im Land und am Zustand der Landestierheime. Die ja den gesetzlichen Auftrag zur Verwahrung von Tieren erfüllen müssen. Wir versuchen seit Monaten schon, das Tierheim in Kapfenberg hinzubringen. Dort leben die Hunde im Freien! Und es geht sicher nicht, dass es so eine Haltung im Jahr 2025 bei uns gibt. Eine große Herausforderung.

Im Interview mit Christa Blümel („Steirerkrone“).
Im Interview mit Christa Blümel („Steirerkrone“).(Bild: Jauschowetz Christian)

Was passiert in diesem Fall?
Wir hoffen, dass wir bis Ende des Jahres einen Spatenstich für das neue Heim setzen können. Das Grundstück gibt es, die Pläne auch, jetzt geht es an Finanzierung und Umsetzung.

Und darüber hinaus?
Die Arche Noah ist auch eine Großbaustelle, vor allem der Außenbereich entspricht nicht dem Status der Zeit. Hier wären zwei Millionen Euro an Investitionen notwendig. Ich bin in Verhandlungen mit Bürgermeisterin Elke Kahr, aber 2025/26 geht aus ihrer Sicht gar nichts.

Heuer gibt es eine so unglaubliche Katzenflut, welche die Tierschützer über ihre Kapazitätsgrenzen und an den Rand der Verzweiflung bringt. Man lässt hier doch Menschen völlig über, die einen Dienst an der Gesellschaft machen?
Das Problem ist mir bewusst, das gibt es leider schon lange, heuer haben wir allerdings Spitzen. Wir haben zeitnah einen Jour fixe mit Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer und Gespräche mit Tierschützern. Ich gehe davon aus, dass wir hier Lösungen finden.

Stichwort Tierschutzombudsfrau: Nachdem ihre Vorgängerin Barbara Fiala-Köck es mit viel Einsatz, Kompetenz und persönlicher Stärke geschafft hat, diese Institution zu einer ernstzunehmenden aufzubauen, wird die jetzige Ombudsfrau öffentlich gar nicht wahrgenommen. Was ein extremer Rückschritt für Tierschutz ist. Was können Sie da machen?
Die Ombudsstelle fällt zwar in meine Zuständigkeit, ist aber weisungsfrei. Ich kann da nichts tun, außer das Gespräch zu suchen und die Wichtigkeit dieser Funktion hervorzuheben.

Sie sind angetreten, die Steiermark im Tierschutz führend zu machen – allerdings hat sich aber gerade für Wildtiere die Situation verschlechtert: zurückgefahrener Schutz für Wolf etc. Wie können Sie so etwas befürworten?Es ist meine Pflicht, ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen dem Schutz heimischer Tierarten und den Herausforderungen durch konfliktträchtige Prädatoren wie Wolf oder Fischotter zu wahren. Abschüsse können maximal die allerletzte Konsequenz sein.

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