Während die Taferlklassler in diesen Tagen mit gespitztem Bleistift dem neuen Schuljahr entgegenfiebern, heißt es auch für viele gefiederte Jungspunde: raus in die große weite Welt! Für Österreichs Storchen-Nachwuchs beginnt das erste Abenteuer ihres Lebens – die beschwerliche Reise in die Winterquartiere Afrikas oder Südeuropas.
„Im Juli wagen die meisten Jungstörche ihre ersten Ausflüge vom Horst. Anfangs kehren sie noch zurück, um von den Eltern gefüttert zu werden. Doch spätestens im August heißt es: Selbst ist der Storch! Dann brechen viele sogar vor den Altvögeln Richtung Süden auf“, erklärt Eva Karner-Ranner von BirdLife Österreich.
Sitzenbleiber statt Afrika-Flieger
Dabei gilt: Ost-Österreichs Störche ziehen nach Südosten, während ihre westlichen Verwandten eher den Weg Richtung Südwesten einschlagen. Spannend: Immer mehr Störche sparen sich den langen Weg nach Westafrika. Sie überwintern lieber in Spanien, Südfrankreich oder gar am Bodensee. Mit etwas Glück kann man also auch zu Weihnachten Meister Adebar im Schnee beobachten.
Weißstorch-Boom
Nach Angaben von BirdLife brüten Österreichweit inzwischen knapp 600 Storchenpaare – Tendenz weiter steigend! Besonders in Vorarlberg explodieren die Zahlen: von 30 Paaren vor zehn Jahren auf über 130 heute. Auch im Burgenland, noch immer die Storchen-Hochburg, geht es nach einem kurzen Einbruch wieder bergauf: Mehr als 150 Paare sind heuer gezählt worden. Ähnliches Bild in der Steiermark und in Niederösterreich: Nach Jahren der Stagnation gibt es nun wieder ein kräftiges Plus. Auch Oberösterreich, Kärnten und Salzburg melden erfreuliche Neuansiedlungen.
Erfolgreiches Jahr für Adebar
Nach Auswertungen von bisher 245 Horsten im Burgenland und in Niederösterreich liegt der Bruterfolg bei 2,37 Jungvögeln pro Horst – ein sehr guter Wert. Nur im südlichen Burgenland und im Waldviertel machte das nasse Frühjahr den Störchen etwas zu schaffen. „Das zeigt: Unsere Störche sind anpassungsfähig. Der Regen hat ihnen heuer im Osten kaum geschadet“, so Karner-Ranner.
Dank an Helfer und Ehrenamtliche
Damit die Zahlen so genau sind, braucht es viel Einsatz: Die Vogelschützer von BirdLife zählen gemeinsam mit Gemeinden, Partnerorganisationen und zahlreichen Ehrenamtlichen jedes Jahr die Brutpaare und ihren Nachwuchs.
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