Zwischen Eisriesen und Gletscherwelten lockt die Neue Prager Hütte in den Hohen Tauern mit himmlischen Mehlspeisen – gebacken von Österreichs höchstgelegener Konditorin. Und die „Bergkrone“ war zur Verkostung vor Ort.
„Der Bienenstich, viel besser als im Tal. Weil man ihn sich hier heroben wirklich verdient hat“, schwärmt Alexandra.
Die begeisterte Berggeherin ist mit ihrem E-Bike ins wunderschöne Innergschlöß (Osttirol) geradelt und zu Fuß, vorbei an Moränen und mit Blick auf die gewaltigen Eisriesen der Venedigergruppe zur Neuen Prager Hütte aufgestiegen, um sich hier selbst zu belohnen.
Denn die Neue Prager Hütte hat sich als kleines Paradies für Naschkatzen etabliert. Am Stützpunkt für Großvenediger-Touren sowie Gletscher- und Hochalpin-Kurse sorgt seit dieser Bergsaison die 23-jährige Maja Moesges für süße Gaumenfreuden.
„Backen ist meine Leidenschaft“, erzählt Maja, die ihre Konditorlehre in der Mozartstadt Salzburg abgeschlossen hat. Statt aber in einer klassischen Stadt-Konditorei Meisterstücke zu zaubern, wagte sie gemeinsam mit drei Freunden den Schritt ins Hochgebirge und in die Selbstständigkeit. Gemeinsam pachteten sie die neue Prager Hütte.
Vormittags, wenn die Bergsteiger sich bereits in Richtung Schlatenkees und dem 3657 Meter hohen Großvenediger aufmachen, glüht in der Schutzhütten-Küche schon der Backofen.
„Da habe ich die Zeit, um Kuchen zu machen und zu experimentieren, bevor ich die Abendessen für die Bergsteiger vorbereite“, so die höchstgelegene Konditorin Österreichs. Doch „klassisch“ ist hier oben wenig. „Es ist alles ein bisschen abgespeckter als in einer Konditorei unten im Tal“, lacht Maja. Aber gerade das macht die Torten und Kuchen in fast 2.800 Metern so besonders.
Schokonuss-Kuchen auf 2.796 Metern
Denn mittlerweile hat es sich unter Bergsteigern herumgesprochen: Schoko-Bananenkuchen, Topfenkuchen, Schwarzwälder-Kirschtorte, dazu köstliche Überraschungen wie Bienenstich oder Schokonuss-Kuchen – die süßen Schmankerln sind fixer Bestandteil einer Einkehr. Selbst die Kaffee-Kekse, zartes Butterspritzgebäck, stammen aus Majas Hand.
„Meistens gibt es mindestens eine Torte, manchmal auch zwei oder drei“, erzählt Maja stolz. Und die Gäste? Begeistert. Denn wer hinauf zur Hütte kommt, der wird mit süßen Überraschungen empfangen, die man in dieser Höhe kaum erwartet.
Ausgangspunkt ist das Matreier Tauernhaus (1.511 m). Von hier folgt man dem Talboden hinein ins Innergschlöß – einem der schönsten Täler der Ostalpen – die Strecke kann man mit Rad oder Shuttle abkürzen.
Hinter den Almhütten wird der Weg steiler: Über den Prager Hüttenweg steigt man auf. Der markierte Steig führt eindrucksvoll am Rand des Schlatenkees empor.
Nach 1.300 Höhenmetern erreicht man die Neue Prager Hütte auf 2.796 m, die als idealer Stützpunkt für Hochtouren und Frühjahrsskitouren dient.
Dauer: 4 – 5 Stunden, etwa 1.300 m Höhenmeter.
Lange, hochalpine Hüttenzustiegswanderung mit eindrucksvollem Gletscherpanorama.
Vier Wirte, eine Vision
Neben Maja und ihrem Freund Ben Schwendtner (25) haben auch Florian Geier (34) und die 29-jährige Michaela „Micha“ Pöschl den Schritt als Hüttenwirte gewagte.
Die Rollen sind auf der hochalpinen Schutzhütte dabei klar verteilt: Maja leitet die Küche, Micha kümmert sich um Service, Check-In und Buchhaltung, Flo ist der Mann für Frühstück und Abendgeschäft, Ben sorgt für Einkauf, Technik und alles, was mit den Baustellen rund um die Hütte zu tun hat.
„Wir wollten unsere eigenen Chefs sein“, sagt Micha. Kennengelernt haben sich die beiden Frauen auf einer Jausenstation im Salzburger Wagrain – die Initialzündung für das große Abenteuer „Neue Prager Hütte“.
Und so ist die, im Jahr 1904 eröffnete Schutzhütte zu mehr als nur einen Ausgangspunkt für Bergtouren geworden. Sie ist ein Stück süße Heimat im Hochgebirge, wo junge Wirte und eine leidenschaftliche Konditorin zeigen, dass Tradition und Innovation perfekt zusammenpassen.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.