Ermittlungen beendet
Erste Greenpeace-Aktivisten verließen Russland
"Ich verlasse Russland mit gemischten Gefühlen", sagte Litvinov, der in St. Petersburg in einen Zug nach Helsinki stieg, von wo er weiter nach Stockholm reiste. Einerseits sei er froh, "dass alles vorbei ist". Andererseits empfinde er "ein Gefühl der Ungerechtigkeit", weil die Greenpeace-Aktivisten in Russland weiterhin als "Kriminelle" angesehen würden. Zwar seien die Anklagen formell fallengelassen worden, "aber die Sache ist nicht beendet". Er mache sich Sorgen um die Aktivisten, die in Russland wohnen, fügte Litvinov hinzu.
Zahlreiche Umweltschützer warten auf Ausreiseerlaubnis
Am Freitagmorgen verließen dann fünf Briten und ein Kanadier das Land an Bord eines Flugzeugs vom St. Petersburger Flughafen. Einige der festsitzenden Umweltschützer müssen aber noch auf ein Ausreisevisum warten, um Russland verlassen zu können. Ein Sprecher der Einwanderungsbehörde sagte, mehr als 20 Aktivisten hätten ein Visum beantragt. Ihnen könne aber nicht garantiert werden, dass den Anträgen noch vor Jahresende entsprochen werde. "Aber wir hoffen, dass die Dinge im Sinne der Greenpeace-Aktivisten laufen."
Protestaktion gegen Gazprom-Ölbohrungen in der Barentssee
Die Besatzungsmitglieder des Eisbrechers "Arctic Sunrise", unter ihnen 26 Ausländer und vier Russen, waren im September wegen einer Protestaktion gegen die Ölbohrungen des russischen Energiekonzerns Gazprom in der Barentssee festgenommen worden. Sie wurden zunächst wegen Piraterie angeklagt, später wurde dies auf den Vorwurf des Rowdytums abgeschwächt. Unter internationalem Druck waren sie auf Kaution freigelassen worden, durften jedoch nicht das Land verlassen. Das Verfahren gegen sie wurde schließlich im Zuge der Amnestie eingestellt.
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