Empörung in Israel
Schwarze Abgeordnete durfte nicht Blut spenden
Die in Äthiopien geborene Politikerin hatte am Mittwoch an einer Blutspendeaktion teilnehmen wollen, die in der Knesset stattfand. Nachdem die Rotkreuz-Mitarbeiter ihr die ministeriellen Richtlinien vorlegten, in denen es heißt, das Blut nicht in Israel geborener äthiopischer Juden sei ungeeignet, weil es Malaria- oder AIDS-Erreger verbreiten könne, empörte sich die 32-jährige Tamano-Shata in TV-Interviews: "Ich durfte in Israel Militärdienst leisten und zwei Kinder zur Welt bringen. Es gibt keinen Grund, mich so zu behandeln."
Bestimmte Blutspenden vernichtet
Bereits vor 16 Jahren hatte es in Jerusalem große Demonstrationen gegeben, als Medien aufdeckten, dass Blutspenden bestimmter Bevölkerungsgruppen heimlich ausgesondert und vernichtet wurden. Jetzt zeigten sich Politiker aus allen Lagern überrascht, dass die diskriminierenden Vorschriften für in Äthiopien geborene Bürger nach wie vor in Kraft sind.
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu rief die Abgeordnete der liberalen Zukunftspartei an und versicherte ihr, die Direktiven würden sofort auf den Prüfstand gestellt. Bereits am Montag soll im Gesundheitsausschuss der Knesset eine Änderung der Vorgaben beraten werden. In Israel leben rund 120.000 Juden äthiopischer Abstammung, von denen zwei Drittel in Afrika geboren sind.
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