In Supernova-Resten

Forscher finden erstmals Phosphor-Schmiede im All

Wissenschaft
13.12.2013 06:00
Astronomen haben erstmals eine Phosphor-Fabrik im All aufgespürt. Das chemische Element, das zu den sechs Grundbausteinen des Lebens gehört, wird demnach - wie erwartet - in Sternexplosionen quasi gebacken, wie die Forscher im US-Fachjournal "Science" berichteten.

Wissenschaftler um Bon-Chul Koo von der Nationaluniversität in Seoul (Südkorea) hatten die Explosionswolke Cassiopeia A (Bild) untersucht. In diesem Supernova-Überrest liegt demnach das Verhältnis von Phosphor zu Eisen hundertmal höher als im Schnitt der Milchstraße. Phosphor gehört mit Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel zu den unverzichtbaren Elementen des Lebens, wie wir es kennen.

Phosphor entsteht bei Sternenexplosionen
Nach dem Urknall enthielt das Universum zunächst nur die beiden leichtesten chemischen Elemente, Wasserstoff und Helium. Alle schwereren Atome mussten erst durch Kernfusion in Sternen oder bei Sternexplosionen gebacken und im All verteilt werden. Für fünf der sechs Elemente des Lebens hatten Forscher bereits komische Quellen identifiziert. Die Beobachtung von Cassiopeia A lieferte aber nun auch die bisher fehlende Quelle für Phosphor. Die Messdaten würden bestätigten, dass Phosphor in Supernovae-Explosionen produziert werde, schreiben die Forscher.

Auch Edelgas Argon in Supernova-Rest entdeckt
In derselben Ausgabe von "Science" berichtet ein anderes Team über die erste Entdeckung von Edelgasmolekülen im All bei einer weiteren Supernova-Explosionswolke. Mit dem "Herschel"-Weltraumteleskop der Europäischen Raumfahrtagentur ESA hatten Mike Barlow vom University College London und seine Kollegen den Krebsnebel im Sternbild Stier untersucht. Dort stießen sie auf Argonhydrid-Ionen, eine elektrisch positiv geladene Verbindung des Edelgases Argon mit Wasserstoff. Die Beobachtung bestätige die Vermutung, dass das Isotop 36Ar des Edelgases aus dem Herz massiver Supernovae-Explosionen stamme, schrieben die Forscher.

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