Monatelang schnitt eine Asiatin im Post-Verteilerzentrum Wals-Siezenheim in Salzburg Kuverts auf, erbeutete knapp 2500 Euro. Die Sache flog auf. Jetzt stand die Frau vor Gericht – und gab sich kleinlaut.
„Warum bitte machen Sie das? Sie waren doch angestellt und hatten ein gutes Einkommen?“ Richterin Madeleine Vilsecker konnte nur verständnislos den Kopf schütteln. Am Montag saß eine 56-jährige Vietnamesin vor ihr auf der Anklagebank im Landesgericht. Der Vorwurf: Die Frau soll als Angestellte der Post AG im Verteilerzentrum Wals-Siezenheim monatelang Briefsendungen verbotenerweise geöffnet und nach Geld durchsucht haben. Knapp 2500 Euro erbeutete die Asiatin laut Anklage. „Das war wirklich unüberlegt. Ich habe das aus Gier gemacht“, gab sich die Frau kleinlaut.
Konkret soll die 56-Jährige zwischen April und Oktober des Vorjahres mindestens 28 Briefe mit einem Stanleymesser aufgeschnitten haben. Bis zu 240 Euro fischte die Postlerin aus den Kuverts. „Sie hat sich zu diesem Unsinn hinreißen lassen. Das Ganze hat dann eine Eigendynamik bekommen, die nicht zu tolerieren ist“, meinte auch ihr Verteidiger Christoph Rother.
Ein präparierter Brief überführte die Post-Diebin schließlich. Leugnen schien damit zwecklos, dennoch stritt die 56-Jährige gegenüber der Polizei fast alle Vorfälle ab. „Da habe ich Angst gehabt und daher nicht die volle Wahrheit erzählt“, meinte die Frau am Montag.
Richterin Madeleine Vilsecker erledigte die Angelegenheit mittels Diversion. Anders ausgedrückt: Unter Setzung einer Probezeit von zwei Jahren und Zahlung von 150 Euro sowie einer vollständigen Schadensgutmachung wird das Strafverfahren eingestellt.
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