Nach Panne in Wien

So sicher sind Bahntunnel in der Steiermark

Feuerwehren entlang der Koralmbahn sind schon für Tunneleinsätze ausgerüstet und haben in der Röhre den Ernstfall geübt.(Bild: Photographer: Ing. Matthias Fisc)

400 Passagiere mussten nach einer Zug-Panne bei Wien stundenlang in einem Tunnel ausharren, ehe sie evakuiert wurden. Wie wäre man im neuen Koralmtunnel auf so einen Fall vorbereitet? Die „Krone“ hat bei den ÖBB nachgefragt.

Gut fünf Stunden lang waren die Fahrgäste eines ICE der Deutschen Bahn am Samstag in einem Tunnel vor Wien gefangen – wir haben berichtet. Die Evakuierung nach der technischen Störung des Zugs verlief holprig, Passagiere mussten ohne Licht in Ungewissheit ausharren.

Einer der „modernsten und sichersten Tunnel der Welt“
In der Steiermark drängt sich nach diesem Fall, insbesondere wenige Monate vor Inbetriebnahme der Koralmbahn, die Frage auf, wie die ÖBB hierzulande für so ein Szenario gerüstet sind. „Der Koralmtunnel gehört mit seinen zwei Röhren zu den modernsten und sichersten der Welt“, sagt ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel.

In der Mitte des rund 33 Kilometer langen Tunnels wurde eine einen Kilometer lange Nothaltestelle errichtet. Dort können Fahrgäste im Ernstfall auf Einsatzkräfte bzw. Rettungszüge warten, die auf beiden Seiten des Tunnels stationiert sind.

In den Röhren fließt immer Strom 
„Außerdem ist der Koralmtunnel so ausgestattet, dass er immerzu mit Strom versorgt wird“, sagt Zernatto-Peschel. Selbst wenn es in der Steiermark und Kärnten zu einem Stromausfall kommt, gäbe es eine Blackout-Vorsorge. Zudem sind alle Anlagenteile im Tunnelinneren doppelt verbaut.

„Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ein defekter Zug trotz Notlaufeigenschaften nicht bis zum Tunnelportal oder der Nothaltestelle gelangt, gibt es alle 500 Meter Querverbindungen zwischen den beiden Tunnelröhren“, so die ÖBB-Sprecherin. Ein durchgängig beleuchteter Randweg sorgt für Orientierung.